USAID: Die verlängerte Hand des US-Imperialismus

Auch wenn USAID nichts anderes ist als die Fortsetzung des Kolonialismus, hat US-Präsident Trump die Auszahlungen an USAID für 90 Tage ausgesetzt. Alle Projekte sollen noch stärker überprüft werden denn es sollen nur noch solche unterstützt werden, die US-Werte und -Interesse zugutekommen | Photo: Videoscan YouTube

Die USA kehren zurück – nicht mit Bomben, sondern mit Aktenkoffern voller Versprechen. In Syrien, Somalia, Libanon, Jordanien, Irak und Ecuador ist die berüchtigte US-Entwicklungshilfeagentur USAID erneut aktiv. Offiziell im Namen der „humanitären Hilfe“. Doch wer die Geschichte kennt, weiß: Wo USAID auftaucht, folgen meist kein Wiederaufbau, sondern Abhängigkeit, Chaos und Unterwerfung unter die Interessen des US-Finanz- und Wirtschaftskapitals.

Von Redaktion – 13. April 2025 | Die angebliche Hilfe dient nicht den Völkern, sondern dem US-Imperialismus – zur Absicherung von Rohstoffzugängen, zur Zerschlagung widerständiger Regierungen und zur Durchsetzung geopolitischer Kontrolle. Sechs Länderbeispiele belegen: USAID ist keine Wohltätigkeitsorganisation, sondern ein Instrument zur politischen Unterwanderung.

Syrien: Propaganda unter dem Banner der „Weißhelme“

Im vom Krieg zerrissenen Syrien finanziert USAID seit Jahren die sogenannten Weißhelme – eine Organisation, die sich als Zivilschutz präsentiert, de facto jedoch PR-Arbeit für westliche Interessen betreibt. Inszenierte Chemiewaffenvorwürfe wurden mit ihren Bildern untermauert – und dienten als Rechtfertigung für NATO-Angriffe auf syrisches Territorium.

Ein weiteres USAID-Programm im Umfang von 44,6 Millionen US-Dollar wurde direkt mit der Finanzierung bewaffneter Gruppen in Idlib in Verbindung gebracht. Es ging also nie um Hilfe – sondern um Destabilisierung und militärische Einflussnahme unter humanitärer Maske.

Somalia: Almosen, Betrug und verdeckte Kriegsfinanzierung

Auch in Somalia zeigt sich das wahre Gesicht der US-Hilfe. USAID war für rund 40 % der humanitären Unterstützung verantwortlich – doch Berichte über systematischen Betrug, Zweckentfremdung und die indirekte Finanzierung bewaffneter Gruppen häuften sich.

Der US-Kongressabgeordnete Scott Perry warf USAID sogar vor, islamistische Terrorgruppen wie Boko Haram indirekt mitfinanziert zu haben. Selbst wenn man diese Aussage mit Vorsicht betrachtet: Die imperiale Logik der Unterstützung „nützlicher“ Gruppen zur Erhaltung der US-Hegemonie ist kein Geheimnis mehr.

Libanon: Revolution auf Bestellung

2005 organisierte USAID mit Millionenbeträgen die sogenannte „Zedernrevolution“ im Libanon – ein Paradebeispiel für eine gelenkte Farbrevolution im Interesse des Westens. Unter dem Deckmantel der Demokratieförderung wurde gezielt die Opposition gegen die syrienfreundliche Regierung aufgebaut und finanziert.

Die USA verdreifachten ihre Hilfen – von 15 auf 45 Millionen Dollar – nicht, weil sie das libanesische Volk unterstützen wollten, sondern weil sie Syrien schwächen und den Nahen Osten neu ordnen wollten.

Ecuador: Souveränität als Störfaktor

In Ecuador geriet USAID unter Präsident Rafael Correa ins Visier. Er warf der Agentur offen vor, die Opposition gegen seine linke Regierung zu finanzieren – mit dem klaren Ziel, die politische Stabilität des Landes zu untergraben.

Wikileaks-Dokumente belegten später: Die USA versuchten bereits vor Correas Wahlsieg 2006, dessen Erfolg zu verhindern. Besonders entlarvend: Ein mit 20.000 Dollar gefördertes Drag-Theater wurde nicht etwa aus kulturellem Interesse unterstützt, sondern zur gezielten Förderung westlich-liberaler Identitätspolitik als Spaltpilz in der Gesellschaft.

Jordanien: Hilfe als Druckmittel

In Jordanien investierte USAID massiv in Infrastruktur und soziale Programme – doch nicht ohne Hintergedanken. Kritiker wiesen darauf hin, dass die „Hilfen“ zu fiskalischer Abhängigkeit führten und als politisches Druckmittel genutzt wurden. Ziel war die Einflussnahme auf die jordanische Palästina-Politik – insbesondere hinsichtlich der Umsiedlung von Flüchtlingen.

Die Lektion: Die USA geben nichts ohne Bedingungen. Jeder Dollar ist ein politischer Knebelvertrag.

Irak: Die Beute des Wiederaufbaus

Nach der imperialistischen Zerschlagung des Iraks durch die US-Invasion 2003 übernahm USAID eine zentrale Rolle im „Wiederaufbau“. In Wahrheit wurden Milliarden an US-Konzerne wie Halliburton und Bechtel umgeleitet – Firmen mit besten Verbindungen ins Pentagon. Korruption, Vetternwirtschaft und Misswirtschaft waren die Regel.

Der „Wiederaufbau“ war nichts anderes als ein Ausverkauf irakischen Eigentums und die Durchsetzung einer marktradikalen Ordnung unter US-Vorherrschaft. USAID diente dabei als Projektleitung im Namen des Kapitals.

Schlussfolgerung: Wer gibt, will Kontrolle

USAID ist nicht zurückgekehrt, um zu helfen. USAID ist zurückgekehrt, um erneut zu destabilisieren, zu infiltrieren und den Vormarsch des Imperialismus zu sichern – durch zivilgesellschaftliche Programme, durch Medienpartnerschaften, durch Finanzierung oppositioneller Kräfte.

Der Imperialismus hat seine Methoden modernisiert. Die Bomben werden heute von Drohnen abgeworfen und die Regierungen durch „zivilgesellschaftliche Partner“ ersetzt. Doch das Ziel bleibt gleich: Unterwerfung unter die Interessen des US-Imperiums.

Wo USAID auftaucht, steht nicht die Menschlichkeit im Vordergrund – sondern die geopolitische Agenda. Kommunisten sollten sich davon nicht täuschen lassen. Die Völker der Welt brauchen keine imperialistische „Hilfe“, sondern die Kraft zur Selbstbestimmung, zur nationalen Souveränität – und zur sozialistischen Umwälzung.

Keine Hilfe von oben – sondern Befreiung von unten.
USAID raus aus unseren Ländern. Imperialismus raus aus unseren Gesellschaften.

 


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