Schulung: Zum Begriff des despotischen im Manifest

Eine Lehre aus dem Scheitern der Pariser Commune ist die Diktatur des Proletariats

Die Kommunistische Partei ist eine militante, im innersten Kern eine Bürgerkriegspartei, unterstützt internationalistisch alle progressiven Kriege, etwa nationale Befreiungskriege, durch aktive Teilnahme von zu bewaffnenden Parteimitgliedern.

Der krasseste Ausdruck von Militanz findet sich im Manifest im Bereich der Eigentumsfrage. 

„Das Proletariat wird seine politische Herrschaft dazu benutzen, der Bourgeoisie nach und nach alles Kapital zu entreißen, alle Produktionsinstrumente in den Händen des Staats, d.h. des als herrschende Klasse organisierten Proletariats, zu zentralisieren und die Masse der Produktionskräfte möglichst rasch zu vermehren. Es kann dies natürlich zunächst nur geschehn vermittelst despotischer Eingriffe in das Eigentumsrecht und in die bürgerlichen Produktionsverhältnisse, durch Maßregeln also, die ökonomisch unzureichend und unhaltbar erscheinen, die aber im Lauf der Bewegung über sich selbst hinaustreiben und als Mittel zur Umwälzung der ganzen Produktionsweise unvermeidlich sind“.
(Karl Marx, Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, Werke, Band 4, Dietz Verlag Berlin, 1960,481). 

Zugleich steht im Manifest, dass das unmittelbare Ziel der Kommunisten die „Erkämpfung der Demokratie“  sei. Diese Anlage zur Zweiteilung: ‘Ökonomisch despotisch – politisch demokratisch‘ wird im September 1917 durch Lenin in seinem politischen Hauptwerk ‘Staat und Revolution‘ weiter vertieft. Die Diktatur des Proletariats heißt es dort, ist die demokratische Verfassung der bisher ausgebeuteten Volksmassen, die zugleich diktatorisch-despotisch gegen die alten Schmarotzer als zwischenzeitlich Volksfeinde vorgeht. Zu dem in schwarz-weiß gedrehten Monumentalfilm ‘Ivan der Schreckliche‘ von Eisenstein ist die Schlussszene von Stalin geschrieben worden. Es wird im Großformat das Porträt des Zaren gezeigt die Schlussworte des Films sprechend: ‘Es ist die Aufgabe des Zaren, die Kleinen und Schwachen zu schützen, aber hart und grausam gegen die Reichen und Mächtigen zu sein. Wenn er dies jedoch nicht vermag, dann ist er kein Zar‘. In Deutschland gibt es heute keine Politiker nach dieser Zaren Art, im Gegenteil, die Kleinen und Schwachen auszuplündern, das ist die Maxime jeder bürgerlichen Herrschaft: Regieren, um zu plündern, plündern, um zu regieren. Voilá! 

Es ist heute scheint genau diese Parole (Maxime)
in den Köpfen der Politiker zu hausen:
Es ist die Aufgabe bürgerlicher Politiker, die Kleinen und Schwachen zu treten, aber niemals hart und grausam gegen die Reichen und Mächtigen zu sein.

 

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Über Heinz Ahlreip 115 Artikel
Heinz Ahlreip, geb. am 28. Februar 1952 in Hildesheim. Von 1975 bis 1983 Studium in den Fächern Philosophie und Politik an der Leibniz Universität Hannover, Magisterabschluss mit der Arbeit »Die Dialektik der absoluten Freiheit in Hegels Phänomenologie des Geistes«. Forschungschwerpunkte: Französische Aufklärung, Jakobinismus, Französische Revolution, die politische Philosophie Kants und Hegels, Befreiungskriege gegen Napoleon, Marxismus-Leninismus, Oktoberrevolution, die Kontroverse Stalin – Trotzki über den Aufbau des Sozialismus in der UdSSR, die Epoche Stalins, insbesondere Stachanowbewegung und Moskauer Prozesse.

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