Es handelt sich für die praktischen Materialisten immer darum, die Dinge praktisch anzufassen. Im Manifest der Kommunistischen Partei wurde den Proletariern, nicht nur den Mitgliedern der Partei-Kommandozentrale der Klassenkriege, aus der objektiven Entwicklung der bürgerlichen Klassengesellschaft heraus ein Kampfauftrag ermittelt: Die modernen Proletarier sind Totengräber ihres Klassenfeindes: Der Bourgeoisie.
Von Heinz Ahlreip, 12. Oktober 2024, 06:29 h | Lenin sagt das in dem im Herbst 1917 geschriebenen politischen Hauptwerk ‘Staat und Revolution‘ ganz konkret:
Es geht um die völlige Vernichtung der Bourgeoisie.
(Lenin, Staat und Revolution, Werke, Band 25, Dietz Verlag Berlin, 1960,450).
Um dieses Kernziel kreisen alle revolutionären Anstrengungen sowohl die praktischen als auch die theoretischen.
Deshalb hat ja die liberale Bourgeoisie vor der Selbständigkeit dieser Klasse der Proletarier hundert Mal mehr Angst als vor jeder beliebigen Reaktion
(Vergleiche Lenin, Die historischen Schicksale der Lehre von Karl Marx, Werke, Band 18, Dietz Verlag Berlin, 1960,576),
denn diese durch und durch verfaulte, unrettbar reaktionär gewordene Klasse weiß oder spürt, dass die objektive Klassenkampfkonstellation sich auf einen Bürgerkrieg der schrecklichsten Art zuspitzt. ‘Bürgerkrieg der schrecklichsten Art‘ – das ist eine Formulierung, die Marx zum ersten Mal 1847 im ‘Elend der Philosophie‘ publizieren lässt.
Ein Jahr später im ‘Manifest‘ publiziert er zusammen mit Engels eine Vorform des springenden Punkt des wissenschaftlichen Sozialismus, die Vergesellschaftung des Eigentums. Im Manifest wird noch nicht von der Vergesellschaftung des Privateigentums an den Produktionsmitteln gesprochen – dass also die Eigentumsfrage die Grundfrage der Bewegung ist.
Wer den Klassenkrieg nicht bis zu dieser Konsequenz durchzieht, nicht nur den Klassenkampf anerkennt, sondern auch, dass dieser notwendigerweise zur Eigentumsvergesellschaftung führen muss, stattdessen eine friedliche Koexistenz zweier Systeme grundlegt oder des Hinüberwachsens des Kapitalismus in den Sozialismus, der ist kein Marxist-Leninist. Immer dran denken: Die perversen bürgerlichen Klassen, von denen wir nicht durch eine chinesische Mauer, gleichwohl eine dialektische, getrennt sind, stehen dank unseren uns vielfach quälenden, grausamen praktischen alltäglichen Klassenkampfalltagserfahrungen, ein Leben mit einem eingebildeten, mehr den Kapitalisten als uns dienenden Sonntag, und des ihm komplementären Studiums des Marxismus-Leninismus unter einem dreifachen Diktat: Immer gilt es, den Gegensatz zwischen den beiden Kernklassen der bürgerlichen Gesellschaft herauszuarbeiten, die Gütergemeinschaft zu propagieren und die revolutionäre Gewalt. (GGG).
Wir haben es in der Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Journaille immer mit unwissenschaftlichen, verschwommenen Aussagen zu tun, da die Eigentumskernfrage, um die sich in der Neuzeit, seit Morelly und Mably und insbesondere seit Rousseaus zweiten Diskurs über die Entstehung der Ungleichheit unter den Menschen aus dem Jahr 1755 alles dreht, außen vorgelassen wird. Die Koryphäen unter den bürgerlichen Journalisten erdreisten sich, sie zu übersehen; die ungebildete Meute bildet sich eine wissenschaftliche Herangehensweise bloß ein. Gegen beide Volksverdummungsrichtungen müssen wir die Volksmassen aufklären.
________________________
.
Ihr könnt dies Magazin unterstützen, indem ihr:
- Freunden, Bekannten, Kollegen und Gleichgesinnten
von diesem OnlineMagazin DER REVOLUTIONÄR erzählt; - Einen Link zu diesem Magazin an sie versendet;
- Die jeweiligen Beiträge teilt oder mit einem Like verseht;
- Eine Empfehlung in den sozialen Medien postet;
- Die Redaktion und Öffentlichkeitsarbeit durch Artikel,
Leserbriefe, Videoberichte und Kritiken unterstützt,
gerne auch als Gastartikel oder Volkskorrespondent; - Unsere Seite bei Facebook mit einem Like verseht;
(https://www.facebook.com/DerRevolutionaer);
Das Problem ist die Beständigkeit.
Das fehlende Klassenbewusstsein in den Reihen der Arbeiterklasse.
Hierfür gibt es keinen Selbstlauf aus der Rolle und Funktion als Arbeiter im Produktionsprozess.
Mein kommunistischer Tischler-Arbeitskollege Willy Papke berichtete mir aus seiner Erfahrung in der Weimarer Republik. Zum Ende wechselte sein Kollege und vormaliger Kampfgefährte zu den NS-Faschisten.
Der Kampfgenosse und Familienvater Willy Papke war nach der Machtübernahme der Faschisten Kurier für die illegale KPD. Es folgten seine Festnahme und vierjährige Inhaftierung in einem Zuchthaus. Nicht alle Inhaftierten waren imstande, mit der ungenügenden Ernährung zu überleben. Während der Kriegsjahre überlebte er im Todesbataillon. Nach seiner Befreiung setzte er bis zu seinem Lebensende seinen Kampf als Kommunist fort.
Wie es endet, wenn der persönliche und kollektive Opportunismus stärker ist als alle bestehenden Möglichkeiten für eine gesicherte Teilnahme an der marxistischen Schulung und Fortbildung, wurde offenbar mit der zunehmenden ökonomischen und ideologischen Implosion und dem Ende der DDR.
Die SED mit ihren zuletzt 2,4 Millionen Parteimitgliedern fiel auseinander und schrumpfte nach dem Anschluss am 3. Oktober 1990 auf wenige Zehntausend zusammen. Selbst das vormalige MfS war mit der Umbenennung zum »Amt für Nationale Sicherheit« (AfNS) noch darum bemüht, für seine vormals 91000 hauptamtlichen Mitarbeiter einen wirksamen Übergang in die Staatssicherheit des westdeutschen Kapitalismus und Kannibalismus zu schaffen.
► Empfehlenswert: Hervorragend und hierbei nicht geschnörkelt und allgemeinverständlich beschrieb Inge Viett die Entwicklung in der DDR und die gesellschaftliche Realität im Gespräch für die »junge Welt« in der jW-Ausgabe für den Oktober 2015, Nr. 229.
12.10.2024, R.S.