Oder: Wann stürmt die eigentumslose Erwerbsbevölkerung die Lebensmittelmärkte?
Gastbeitrag und Kommentar
von Reinhold Schramm
16. März 2023 |
Im Januar 2023 wurden im Vorjahresvergleich zu Januar 2022 vor allem folgende Nahrungsmittel(gruppen) teurer.
Die Beträge sind jeweils auf- und abgerundet:
- Speisefette und Speiseöle (insgesamt +34 Prozent; Höchstwert war +51 Prozent im Oktober 2022): Sonnenblumen- und Rapsöl +69 Prozent (im November 2022 lag die Teuerung bei +82 Prozent im Vergleich zu November 2021); Butter +26 Prozent; Margarine +41 Prozent
- Milchprodukte und Eier (insgesamt +36 Prozent): Frische Milch je nach Sorte zwischen +34 und +37 Prozent;
Joghurt +24 Prozent; Schnittkäse + 48 Prozent; Quark +64 Prozent; Frischkäse + 39 Prozent;
Sahne +47 Prozent;
Eier: +17 Prozent - Gemüse (insgesamt +11 Prozent; Höchstwert war +23 Prozent im Oktober 2022): Blumenkohl, Wirsing und anderer Kohl + 21 Prozent; Paprika + 14 Prozent; Pilze + 20 Prozent;
Möhren +36 Prozent; Zwiebeln und Knoblauch +32 Prozent; Gemüsekonserven je nach Gemüsesorte zwischen +21 und +36 Prozent - Fleisch (insgesamt +19 Prozent): Schweinehackfleisch +26 Prozent; Rinderhackfleisch +30 Prozent;
Rindfleisch zum Kochen +21 Prozent; Geflügelfleisch +27 Prozent - Fisch (insgesamt +21 Prozent): Frischer Fisch + 17 Prozent; Tiefgefrorener Fisch +27 Prozent
- Mehl, Brot und Getreideerzeugnisse (insgesamt +23 Prozent): Weizenmehl +56 Prozent;
- Nudeln +26 Prozent; Reis + 24 Prozent; Haferflocken + 29 Prozent; frische Brötchen +16 Prozent;Vollkornbrot und Körnerbrot +20 Prozent; Toastbrot + 40 Prozent
- Saucen und Würzmittel (insgesamt +31 Prozent): Essig + 24 Prozent; Senf +31 Prozent; Mayonnais +37 Prozent; Ketchup +46 Prozent; Salz + 41 Prozent; Zucker +67 Prozent;
- Marmeladen und Konfitüre +27 Prozent; Honig +22 Prozent
Laut Verbraucherzentrale lag zwischen 2000 und 2019 die Teuerung durchschnittlich knapp unter 1,5 Prozent, der Preisanstieg von Januar 2022 bis Januar 2023 liegt jedoch bei 20,2 Prozent. Wenn man den Vergleichszeitraum um 6 Monate erweitert auf Juni 2021 zu Januar 2023, ergeben sich für manche Produkte zum Teil erheblich höhere Teuerungen.
Im 19-Monatsvergleich sind folgende Lebensmittel deutlich teurer geworden. Die Beträge sind jeweils auf- und abgerundet:
▪ Weizenmehl um +68 Prozent (statt +57 Prozent);
▪ Grieß und Roggenmehl um +39 Prozent (statt +14 Prozent);
▪ frische Brötchen um +25 Prozent (statt +17 Prozent);
▪ Nudeln um +43 Prozent (statt +26 Prozent);
▪ Rindfleisch zum Kochen um +33 Prozent (statt +21 Prozent);
▪ Rinderhackfleisch um +49 Prozent (statt +33 Prozent);
▪ Schweinehackfleisch um +35 Prozent (statt +26 Prozent);
▪ frisches Geflügelfleisch um +36 Prozent (statt +27 Prozent);
▪ frischer Fisch um +27 Prozent (statt +17 Prozent);
▪ Vollmilch um +40 Prozent (statt +34 Prozent);
▪ Quark um +77 Prozent (statt + 64 Prozent);
▪ Eier um +28 Prozent (statt +17 Prozent);
▪ Margarine um +58 Prozent (statt 41 Prozent);
▪ Butter um +46 Prozent (statt +26 Prozent)
▪ Sonnenblumen- und Rapsöl sogar um +100 Prozent (statt +69 Prozent).
Die Teuerung bei Nahrungsmitteln liegt seit April 2022 höher als die allgemeine Inflationsrate.
Vgl. Verbraucherzentrale:
Steigende Lebensmittelpreise: Fakten, Ursachen, Tipps. Stand: 06. März 2023 –
Steigende Lebensmittelpreise: Fakten, Ursachen, Tipps | Verbraucherzentrale.de
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