25. Mai 2921 | Heinrich Schreiber
Noch gestern stellte Der Revolutionär im Kommentar von von mir die Nachricht online, der Immobiliengigant Vonovia wollte den Konkurrenten Deutsche Wohnen übernehmen. Am Abend kam dann bereits über die Presseorgane die Meldung, man habe eine Fusion vereinbart. Also, auch eine Fusion bedeutet letztlich, der Große schluckt den Kleinen. Oder doch nur irgendeine Elefantenhochzeit? Wohl eher nicht. Der neue Konzern firmiert jetzt als VONOVIA SE und ist nunmehr Herrscher über 550.000 Wohnungen in ganz Deutschland mit einem Volumen von 90 Milliarden Euro. Sofern das Bundeskartellamt zustimmt, entstünde der größte Wohnimmobilienkonzern Europas. Aber auch der größte Vermieter der Bundeshauptstadt Berlin.
Was ist mit den Mieten?
Vonovia war einer der größten Gegner des (Berliner)„Mietendeckel“. Jetzt kündigt der Konzern an, er wolle die Mieten um 1% jährlich erhöhen. Was ist das denn? Der Mietendeckel sah eine Maximale Erhöhung von 1,3% vor, den die Vonovia ja vehement bekämpfte. Jetzt will sie der Öffentlichkeit weis machen, sie wolle nicht einmal einen Inflationsausgleich auf die Mieten umlegen? Das glaubt kein Mensch. Auf was müssen sich Mieter jetzt einstellen. Neue Berechnungen von Renovierungs- und Modernisierungsumlagen?
Vonovia gibt es, weil sie mit Wohnimmobilien Geld machen können. Erinnern wir uns, der Wert der Aktien steigt nicht, weil der Konzern plötzlich zu einer mildtätigen Geschäftspolitik umgeschwenkt ist nein, der Kurs steigt, weil Gewinne erzielt werden. Das ist Kapitalismus. Was also die Fusion jetzt für den Mieter bedeutet, ist überhaupt nicht abzusehen. Die 1% Regelung, ist dann (vorsorglich) auch nur auf drei Jahre „gedeckelt“. Der Ruf von Vonovia ist mies und ist nicht der, eines „Vorzeigevermieters“.
Für die Kollegen von Vonovia und Deutsche Wohnen wurde erst einmal eine Garantie ausgesprochen, dass es bis Jahresultimo 2023 keine betriebsbedingten Kündigungen geben würde. Aber, dass es Synergieeffekte geben wird, um Kosten zu sparen, haben die Bosse bereist angekündigt. Lohnkosten spart man ein, wenn Kollegen entlassen werden. Das wird auch bei Vonovia nicht anders sein.
Wir empfehlen, Mieter und Beschäftigte gemeinsam den Kampf gegen Unternehmenswillkür aufzunehmen. Welche Rolle zukünftig der Berliner Senat in der Angelegenheit spielen wird, werden wir beobachten. Im Moment sind nur wohlwollende Worte zu hören. Warten wir es ab.
Der Kommentar von gestern:
Vonovia prüft offenbar 19-Milliarden-Euro-Gebot für Deutsche Wohnen
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