Heraus zum Roten 1. Mai – für Arbeit, Frieden und Sozialismus!

Maiaufruf der „Gruppe Roter Morgen“
und der Redaktion „Der Revolutionär

Ja, der 1. Mai, der internationale Kampftag der Arbeiterklasse, ist rot! Nicht gelb, nicht grün und nicht rosa! Er ist rot wie das vergossene Blut der Proletarier, die seit 1890 für ihre Rechte, für bessere Arbeitsbedingungen, für Freiheit und Sozialismus gekämpft haben.

Der diesjährige 1. Mai ist geprägt vom anhaltenden Krieg um die Ukraine und dem brutalen Vorgehen der zionistischen Armee in Gaza. Er ist geprägt von der enormen Teuerung bei Lebensmitteln, Energie und Mieten, von den Tarifkämpfen in mehreren Branchen, von der kapitalistischen Krise und daraus resultierend von Stellenabbau und Entlassungen.

Der Krieg der Ausbeuterklasse ist 2022 wieder nach Europa zurückgekehrt. Die bürgerlichen Schreiberlinge von “Bild“ über „Tagesschau“ bis hin zum „Spiegel“ sowie die Sozis, Trotzkisten, Esoteriker, Religionsgemeinschaften, Opportunisten und Revisionisten aller Couleur spinnen ihre Thesen über die Ursachen der erneuten Metzelei. Sie haben eines gemeinsam, den Feind im eigenen Land nicht zu benennen und damit zu verschonen. Niemand von diesen Volksverdummern will erkennen, dass nur der Sturz der kapitalistischen Gesellschaftsordnung einen Frieden hervorbringen kann. Eine massive Kriegspropaganda wird aufgeboten, um „die bösen Russen“ und „den bösen Putin“ zurückzuschlagen. Das Verbot, Waffen in Kriegs- und Spannungsgebiete zu liefern, wird ignoriert, als hätte es nie gegeben. Der imperialistische Krieg um die Ukraine und alle Folgekosten müssen von den Arbeiterinnen und Arbeiter der Länder bezahlt werden, die im weitesten Sinne darin verwickelt sind.

Kolleginnen und Kollegen! Vergesst nicht eure Klasseninteressen! Wie in jedem imperialistischen Krieg sind wir diejenigen, die die Zeche tragen müssen. Die Herrschenden in den Aufsichtsräten der Banken und Fabriken in Ost und West profitieren immer vom Krieg! Übt Solidarität mit unseren Klassenbrüdern in Russland, in der Ukraine, in Israel und in Palästina!

Mit den Kriegen und den miesen Tarifabschlüssen der DGB-Gewerkschaften sahnen die Aktionäre der Banken und der Industrie täglich ab. Milliarden staatlicher Gelder wurden wieder in große Unternehmen wie Lufthansa und Tesla gesteckt. Diese schützten damit allerdings nicht die Sicherheit und Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter, sondern füllen lediglich die Konten der Aktionäre. Die Kapitalisten versuchen sich zusätzlich mithilfe von Massenentlassungen aus der Krise zu ziehen. Doch in Deutschland stagniert das Wirtschaftswachstum, kleine und mittlere Betriebe gehen pleite und die Konzerne wie Bosch bauen zehntausende Arbeitsplätze ab. In der Stahlindustrie wie bei Thyssen-Krupp- Steel oder Outokumpu plant den man Arbeitsplatzabbau. Bei Daimler in Düsseldorf soll die Nachtschicht gestrichen werden. Bei Daimler, Bremen und – Düsseldorf sollen Leiharbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren. Doch die Entlassung von tausenden Arbeitern durch große Konzerne ist keines Falls nur das Resultat der „angespannten“ wirtschaftlichen Situation. Diese Konzerne sind es nämlich, die sich auf der einen Seite staatliche Subventionen in Milliardenhöhe zuschanzen lassen, um damit auch in Zukunft „konkurrenzfähig“ zu bleiben. Uns erzählen sie und ihre Marionetten in den Parlamenten, dass wir alle in einem Boot sitzen. Nein, meine Herren, so ist es nicht! Ihr gebt die Kommandos und wir rudern!

Der 1. Mai ist nicht der Tag, an dem wir uns von Gewerkschaftsbonzen auf Sozialpartnerschaft und Klassenfrieden und dem zu Hause bleiben, einschwören lassen. Nicht der Tag, an dem wir uns von den Einschleimern der SPD und Linkspartei etwas von sozialer Gerechtigkeit erzählen und uns von hohlen Phrasen einlullen lassen!

Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ – unter diesem Motto rief der der DGB seine Mitglieder zum diesjährigen 1. Mai auf. Schon auf den ersten Blick fällt auf, dass vom Thema Arbeitskampf kaum die Rede ist. Bis auf eine kurze Erwähnung zu Beginn gelingt es dem DGB nicht einmal, ein paar leere Floskeln diesbezüglich einzubauen. Beim genaueren Hinschauen wird dann deutlich: Der DGB hat gar kein Interesse daran, tatsächlich einen konsequenten Arbeitskampf zu führen! Seine Gewerkschaften haben sich in den vergangenen Monaten bei Tarifverhandlungen auf einen schlechten Deal nach dem anderen eingelassen. Und das, obwohl die Streikbereitschaft bei den Kollegen so hoch ist wie seit langem nicht mehr.
Doch wie möchte der DGB seine vagen Ziele denn überhaupt erreichen? Ganz einfach: der Staat soll das übernehmen. Ein „aktiver Staat“ soll einer weiteren Überschrift zufolge nämlich für „mehr Sicherheit“ sorgen. Um den aktiven Staat und seine „starke Demokratie“ zu schützen, appelliert der DGB schließlich noch an die Wähler, ihre Stimme nicht der AfD zu geben und stattdessen „demokratisch“ zu wählen, womit scheinbar jede Partei links von der AfD gemeint ist.

Wir Werktätigen sollen also einem Staat vertrauen, der mehr als oft genug gezeigt hat, dass er nur im Interesse der Reichen und Mächtigen handelt. Arbeiter sollen Parteien vertrauen, die alle vier Jahre ihre Versprechen brechen. Arbeiter sollen den DGB-Gewerkschaften vertrauen, obgleich diese immer wieder eine Reallohnsenkung nach der anderen einfahren.

Plakat der KPD/ML aus den 1980er Jahren. | Bild: Archiv Roter Morgen

Aber immer mehr Kolleginnen und Kollegen merken, dass dieser Staat ihnen nichts mehr zu bieten hat. Merken das der DGB nur ein Instrument zr Beruhigung der Arbeiterklasse ist und sie in jedem Tarifkampf verrät. Nutzen wir also die Demonstrationen und Aktionen am 1. Mai, um alle gemeinsam gegen die Abwälzung der Krise und des Krieges auf unsere Schultern zu kämpfen!

Das Maß ist schon seit Langem voll: „Wir wollen keine Brötchen mehr, – wir wollen die ganze Bäckerei!“. Deshalb tragt am Mittwoch nicht nur unsere Forderung für bessere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße, sondern fordert auch entschlossen die Kollegen auf diesen korrupten Ausbeuterstaat den Rücken zu kehren und ihn letztlich zu stürzen! Dann werden wir auf den Trümmern der alten Gesellschaft eine neue, sozialistische Weltordnung errichten. Eine freie, friedliche, sozialistische Welt ohne Ausbeutung, Unterdrückung Armut und Kriege!

Der 1. Mai ist seit mehr als 124 Jahren der internationale Kampftag der Arbeiterklasse, an dem weltweit Millionen von Menschen auf die Straße gehen und viele wie in jedem Jahr verhaftet, gefoltert und auch ermordet werden. Der 1. Mai ist und bleibt unser Kampf- und Feiertag, deshalb:

 

Heraus zum Roten 1. Mai – für Arbeit, Frieden und Sozialismus!

Es lebe der internationale Kampf-
und Feiertag der Arbeiterklasse!

 

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