Die soziale Frage und die bürgerlichen Massenmedien
Die bürgerlichen, nach der Melodie des kapitalistischen Profits tanzenden Massenmedien, haben sich im Bereich Europa an ein Datum festgekrallt, an dem 24. Februar 2022. Dem Beginn des Krieges um die Ukraine zwischen zwei Imperialismen. Der NATO und der EU auf der einen Seite, der Großmacht Russland auf der anderen Seite.
Beide Seiten verfügen über Atomwaffenarsenale, ausreichend, unseren Globus gleich mehrmals im Universum zu zerfetzen. Es soll am 22. Februar 2022 eine Zeitenwende stattgefunden haben.
Das ist eine falsche Widerspiegelung der Wirklichkeit. Eine falsche Widerspiegelung liegt u. a. immer dann vor, wenn in der politischen Komplexität die soziale Frage ausgeblendet wird, und darauf ist die bürgerliche Journaille ja geradezu geeicht. Die Trommel des Krieges ist zu schlagen. Die Gefahr eines dritten Weltkrieges wird gewiss nicht ganz zu Unrecht an die Wände der Kontinente gemalt. Aber die bürgerlichen Massenmedien gehen am Kern der Sache vorbei und speisen uns mit Sekundärem ab, nicht durch eine falsche Reihenfolge, sondern durch Unterschlagung des Kerns der Sache. So bleiben wir politisch Blinde und können unsern Alltag und unser Dasein überhaupt nicht durchschauen und meistern.
Die Welt sei aus den Fugen geraten, so lapidar werden die Volksmassen kriegshysterisch verheizt. Die Weltreligionen erleben einen Aufwind und gerade über die Religion kommen wir an den soziökonomischen Kern der Sache heran:
„In den modernen kapitalistischen Staaten sind diese Wurzeln (der Religion/H.A.) hauptsächlich sozialer Natur. Die soziale Unterdrückung der werktätigen Massen, ihre scheinbar völlige Ohnmacht gegenüber den blind waltenden Kräften des Kapitalismus, der den einfachen arbeitenden Menschen täglich und stündlich tausendmal mehr entsetzlichste Leiden und unmenschlichste Qualen bereitet als irgendwelche außergewöhnlichen Ereignisse wie Kriege, Erdbeben usw. – darin liegt heute die tiefste Wurzel der Religion.“
(Lenin, Über das Verhältnis der Arbeiterpartei zur Religion, Werke, Band 15, Dietz Verlag Berlin, 1960,408)
Hier, in diesem im Mai 1909 veröffentlichten Text liegt eine Reihenfolge vor. Es gibt eine eindeutige Tatsache:
Der alltägliche milliardenfache Terror der Kapitalistenklasse auf allen Kontinenten gegen ihre Lohnsklaven. Ein Weltkrieg einer hauchdünnen, qua Produktionsmittelbesitz die fremde Ware Arbeitskraft konsumierende Minderheit von Finanzkapitalisten gegen Millionen Hungernde, trotz oder grade weil sie als Lohnarbeiter fungieren. Immer kann ‘The Wealth of Nation‘ nur als ‘Wealth of Minorities‘ herauskommen, solange das Kapital herrscht.
In Bangladesch zum Beispiel, ein Land, in dem der Kapitalist bei ganz jungen, unerfahrenen, circa 10 Jahre alten Gewerkschaften fast absoluter Herrscher ist, verdienen Näherinnen, meistens junge Mädchen, 5.300 Taka (53 €) im Monat und sind nach wenigen Jahren verkrüppelt. Diese Welt des alltäglichen grauenvollen Massenterrors, das Terrain, das einer echten, radikalen weltgeschichtlichen Zeitenwende harrt, gegen die ein Olaf Scholz mit seinem ganzen Stab arbeitet, wird in bürgerlichen Massenmedien weitgehend ausgeblendet und in sentimentale Peripherien der Nachrichtensendungen versenkt.
Technisch hochentwickelte Maschinen, ja Künstliche Intelligenz, die sich immer mehr in den Händen weniger kopfarbeitende Kapitalisten konzentrieren, verdrängen Millionenmassen gemeine handarbeitende Industriesoldaten von ihrem Brotkorb, sie dienen unter kapitalistischen Bedingungen, unter denen sie sofort zu Konkurrenten der Arbeiterklasse werden, primär der größeren Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft. Unter diesen verwandeln sich technisch hochentwickelte Produktionskomplexe, die dem Arbeiter selbst als Kapital gegenüberstehen,
„als tote Arbeit, welche die lebendige Arbeitskraft beherrscht und aussaugt“.
(Karl Marx, Das Kapital, Werke, Band 23, Dietz Verlag Berlin, 1960,446)
Die gewaltigsten Mittel zur Verkürzung des Arbeitstages fungieren im Dienst des Kapitals, schon Ricardo hatte erkannt, dass die große kapitalistische Maschinerie neben billigeren Produkten auch längere Arbeitslosenschlangen produziert.
„Das Arbeitsmittel erschlägt den Arbeiter“.
(a.a.O., 455)
Darin liegt der alltägliche, stumm zu bleibende Terror. Opfer, die keine Stimme haben und für die ein bürgerlicher Journalist keinen Schreibfinger krümmt.
Aber wir sind den bürgerlichen Medienbarbaren nicht hilflos ausgeliefert. Unsere Waffe ist heute das Wort, morgen werden wir bewaffnet sein. Engels sagt, alles was die Menschen bewegt, muss durch ihren Kopf hindurch, das ist heute die große Baustelle der Marxisten-Leninisten. Wie anders kann man die Lage der Millionen sich physisch Kaputtschuftenden und der Millionen mit psychisch erniedrigendem Almosenbrotkorb anders wenden als durch den wissenschaftlichen Sozialismus.
Wir haben oben verfolgen können, wie ein einziges Zitat eines Klassikers eine ganze Branche kapitalhöriger ideologischer Frontkämpfer lahmlegt. Wir bekommen heute tonnenweise Literatur aus allen politischen Himmelsrichtungen zu lesen, wie anders kann man da Kurs halten als durch ein sich mehr und mehr vertiefendes Studium der Klassiker, insbesondere des Kapitals von Marx, in dem auf jeder Seite eine Erhellung vorzufinden ist, durch das wir eine Panzerung erhalten, an der alle Pfeile bürgerlichen Meinungsmanipulationen abprallen müssen.
Strenge Textarbeit, kein Aasen mit Bilderwelten, das zurzeit wie eine Seuche in linken Kreisen grassiert, man blicke nur in die Rote Fahne der MLPD. Ein sehr wichtiger Gedanke fehlt noch neben anderen: Die Fäulnis hat den Imperialismus bereits an seiner Lebenswurzel erfasst. Studium der Klassiker als Primärliteratur, Hinarbeiten auf eine Bewaffnung der Arbeiterklasse, strenges Beobachten und Registrieren des Verfallsprozesses des dahinsiechenden und sterbenden Imperialismus, Auseinanderhalten, wie die bürgerlichen Canaillen, von denen man heute nur noch Negatives lernen kann, sprechen und wie sie handeln.
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