Es braucht eine selbstbewusste, eine sozialrevolutionäre Befreiungsbewegung in Deutschland

Wenn die Frage der Macht bei einem revolutionären Aufstand nicht zugunsten der Arbeiterklasse und der revolutionären Bauern gelöst wird, handelt es sich nur um einen sog. „Palastaufstand“ und nicht um eine proletarischen Revolution und die Errichtung der Diktatur des Proletariats | Photo: Videoscan YouTube

Revolutionen können nicht auf Bestellung gemacht werden!
Revolution und sozial-ökonomisch-ökologische Emanzipation. Die grundlegende qualitative Umgestaltung der Gesellschaft
Als Info-Kommentar am 28.10.2024 auf apolut. *

Gastkommentar von
Reinhold Schramm
28. Oktober 2024 |

09/28/2013 Theorie TopNews – scharf-links
Bereitgestellt von R.S.

Unter einer sozialen Revolution versteht man einen qualitativen Sprung in der Entwicklung der Gesellschaft, in deren Ergebnis eine ökonomische Gesellschaftsformation durch eine andere abgelöst wird.

Die tiefere Ursache der sozialen Revolution besteht im Konflikt zwischen entwickelten Produktivkräften und den überlebten Produktionsverhältnissen. Dieser Konflikt ist die soziale Grundlage des Klassenkampfes zwischen den aufstrebenden und den reaktionären Klassen, welche die überlebten Produktionsverhältnisse und die darauf beruhende soziale und politische Ordnung mit allen Mitteln, insbesondere der Staatsgewalt, verteidigen.

Das Hauptmerkmal der sozialen Revolution ist der Übergang der Staatsmacht aus den Händen der herrschenden reaktionären Klasse in die Hände der revolutionären Klasse. Deshalb ist jede soziale Revolution zugleich eine politische Revolution. 

Mit der Eroberung der Staatsmacht kann die revolutionäre Klasse ihre (sozial-ökonomisch-ökologischen) Interessen auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens durchsetzen.

„Wenn Klassen einander ablösen, so änderten sie stets das Verhältnis zum Eigentum.“ (Uljanow) Soziale Revolutionen sind „die Lokomotiven der Geschichte(Marx): in revolutionären Epochen erfolgt eine Beschleunigung der gesellschaftlichen Entwicklung; in den Revolutionen tritt die geschichtsbildende Kraft der (werktätigen) Volksmassen in hohem Maße hervor.

Nicht jeder Übergang der Macht einer Klasse in die Hände einer anderen Klasse ist eine Revolution. Wenn es einer überlebten, bereits entmachteten Klasse gelingt, ihre Herrschaft wiederherzustellen, oder wenn sie diesen Versuch unternimmt, so spricht man von einer Konterrevolution. Der Begriff Revolution ist auch nicht mit dem Begriff „bewaffneter Aufstand“ oder „Bürgerkrieg“ identisch. Da zahlreiche bewaffnete Aufstände und Bürgerkriege, die nicht den Charakter einer Revolution hatten, nicht darauf zielten, eine neue sozial-ökonomische Ordnung zu errichten

Die inneren Widersprüche sind die Hauptursachen einer Revolution. Äußere Widersprüche wirken auf diese oder jene Weise auf die inneren ein, können sie verschärfen, eine revolutionäre Entwicklung beschleunigen oder auch verlangsamen. Es gibt Revolutionen, die sowohl die Lösung der äußeren als auch der inneren Widersprüche zum Ziele haben (nationale Befreiungsrevolutionen). 

Der Charakter einer Revolution wird durch ihre historische Aufgabe und ihre Triebkräfte, durch die Klassen, die sie tragen, und deren politischen Reifegrad bestimmt. Träger der Revolution sind die (werktätigen) Volksmassen, an deren Spitze revolutionäre Klassen stehen. Wenn die aktive revolutionäre Minderheit nicht durch die (werktätigen) Volksmassen unterstützt wird, enden ihre Aktionen unvermeidlich in einem Putsch oder in Palastrevolten.

Die bürgerlichen Revolutionen hatten die Aufgabe, den rückständigen feudalistischen (feudal-religiösen) Überbau zu beseitigen, um die kapitalistische Basis (Basis und Überbau), die sich im Schoße des Feudalismus entwickelt hatte, mit dem Überbau in Übereinstimmung zu bringen. Mit der Übernahme der Macht durch die Bourgeoisie endeten diese Revolutionen.

Es unterscheiden sich die Revolutionen im 17., 18. und 19. Jahrhundert wesentlich von den bürgerlich-demokratischen Revolutionen in der Epoche des Imperialismus. Der Kapitalismus ist in das Stadium seines Niedergangs und Verfalls eingetreten. Die Bourgeoisie hat ihre Fähigkeit verloren, Führer des gesellschaftlichen Fortschritts zu sein, sie hat sich in eine reaktionäre Klasse verwandelt.

Mit dem Eintritt in die Epoche des Imperialismus wurden alle Fragen des Kampfes auf neue Art gestellt. Die Notwendigkeit der Revolution der Werktätigen steht auf der Tagesordnung. Imperialismus (kapitalistische ‘Globalisierung’ – ‘Marktwirtschaft’) bedeutet Negation der Demokratie auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens. Der Kampf um Demokratie, um demokratische Umgestaltung auf antiimperialistischer Grundlage erlangt entscheidende Bedeutung für den Kampf um sozial-ökonomisch-ökologische Emanzipation (Emanzipation, Gleichheit und Sozialismus). 

Wladimir Iljitsch Uljanow (Lenin) begründete in seinem Werk „Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen Revolution“, dass die Hauptfrage der Revolution, die Frage der Macht, auf neue Art gelöst werden muss. Er begründete, dass in der neuen Epoche selbst in der bürgerlichen Revolution nicht mehr wie früher die Bourgeoisie die Hauptkraft der Revolution ist, sondern die Arbeiterklasse und die Bauernmassen, und dass im Ergebnis der siegreichen bürgerlich-demokratischen Revolution eine revolutionär-demokratische Diktatur der Arbeiter und Bauern in Form der demokratischen Republik errichtet werden müsse. Aufgabe der revolutionär-demokratischen Diktatur der (differenziert technisch-wissenschaftlichen) Arbeiterklasse und der Bauernschaft ist die Vereitelung aller Anschläge der gestürzten Kräfte der Reaktion und des Imperialismus auf die errungene Freiheit. Die demokratische Revolution wächst nach Maßgabe der Kraft der klassenbewussten und organisierten Werktätigen in die sozial-ökonomisch-ökologische Emanzipation und Revolution hinüber.

Das Ziel der emanzipatorisch-sozialistischen Revolution besteht darin, jede Form der Ausbeutung zu überwinden und die Entwicklung zur klassenlosen Gesellschaft einzuleiten. Sie ist die tiefgreifendste, alle Lebensbereiche umfassende Revolution und Emanzipation, die zugleich die größten werktätigen Volksmassen einbezieht. Das gesellschaftliche Eigentum (Gemeineigentum) an den Produktionsmittel, die ökonomische Grundlage der sozialistischen Produktionsweise, kann erst mit Hilfe der Diktatur der Werktätigen hergestellt werden, deshalb ist die emanzipatorisch-sozialistische (Staats- und Übergangs-] Macht nicht nur Mittel zur Vernichtung der alten Ordnung, sondern vor allem Instrument, um die sozialistische Umgestaltung politisch, ökonomisch, ökologisch und kulturell zu vollziehen (emanzipatorisch-sozialistische Kulturrevolution). 

Die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der sozialistischen Revolution (zugleich Emanzipation) des sozialistischen (sozial-ökonomisch-ökologischen) Aufbaus sind: Durchführung der proletarischen Revolution und Errichtung der Diktatur des Proletariats in der einen oder anderen Form (in Abhängigkeit vom Entwicklungsstand): Führung der werktätigen Massen durch die (differenziert technisch-wissenschaftliche) Arbeiterklasse und deren marxistischen (wissenschaftlichen) Organisation; Bündnis der Arbeiterklasse mit der Bauernschaft und den anderen werktätigen Schichten; Beseitigung der nationalen Unterdrückung und Herstellung von Gleichberechtigung und schwesterlicher Freundschaft zwischen den werktätigen Völkern; Verteidigung der Errungenschaften der sozial-ökonomisch-ökologischen Revolution und Emanzipation gegen die Anschläge äußerer und innerer Feinde; Solidarität der Werktätigen des gegebenen Landes mit den Werktätigen der anderen Länder und Regionen, der proletarische Internationalismus; Beseitigung des kapitalistischen und imperialistischen Eigentums und Herstellung des gesellschaftlichen Eigentums ( – Gemeineigentum) an den (gesellschaftlichen) Reproduktions- und Produktionsmitteln; ökologisch-sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft; wissenschaftlich-planmäßige Entwicklung der ökonomisch-ökologischen (Kreislauf-) Wirtschaft, gerichtet auf die qualitative Hebung des Lebensniveaus der Werktätigen; Emanzipation auf dem Gebiet der Ideologie und Kultur sowie die Heranbildung einer sozialistisch-emanzipatorischen Intelligenz aus der Arbeiterklasse und allen werktätigen Schichten der Gesellschaft. 

Revolutionen können nicht auf Bestellung gemacht werden. Erst wenn die objektiven Bedingungen mit dem subjektiven Faktor zusammentreffen, ist die Möglichkeit für ihren Erfolg gegeben. Objektive Bedingungen sind die Verschärfung aller (sozial-ökonomisch-ökologischer) Widersprüche im Imperialismus auf der Grundlage des Konflikts zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen, sind revolutionäre Situationen, wozu nicht nur ökonomische und ökologische Ursachen, sondern auch soziale und politische, vor allem die Zuspitzung der Klassenwidersprüche und ein bestimmtes Kräfteverhältnis der Klassen gehören.

Zu den Elementen des subjektiven Faktors für die Revolution und Emanzipation gehören 1. das revolutionäre Bewusstsein der werktätigen Massen, ihre Bereitschaft und Entschlossenheit, den Kampf bis zu Ende zu führen; 2. die Hegemonie der Arbeiterklasse; 3. die Organisiertheit der werktätigen Klassen und ihrer Avantgarde, die es ermöglicht, alle Kräfte zu konzentrieren, die in der Lage sind, für den Sieg der Revolution zu kämpfen, solidarisch und einheitlich, nicht zersplittert zu handeln; 4. die Führung der werktätigen Massen durch die marxistisch-emanzipatorische Kampforganisation, die erfahren genug und fähig ist, die richtige Strategie und Taktik des Kampfes auszuarbeiten und sie in die Tat umzusetzen.

[Eine Modifikation, vgl. mit Quelle.]
Vgl.: Revolution. In: Kleines Politisches Wörterbuch, Dietz Verlag Berlin 1973, S. 728–732.

 

Nachtrag: 

Den modifizierten heutigen Kapitalismus (Kapitalfaschismus), die Macht und Herrschaft der Finanz- und Monopolbourgeoisie, der Eigentümer an den gesellschaftlichen Produktionsmitteln, deren Multimillionäre und Multimilliardäre, die kann man nur organisiert überwinden und beseitigen.

Dafür braucht es eine umfassende sozialrevolutionäre Organisation und sozial- und gesellschaftspolitische Bildung seiner Basis aus Aktivistinnen und Aktivisten.

In der bisherigen Geschichte aller sozialistischen und kommunistischen Parteien hat es diese umfassende Organisation und tiefenpsychologische, sozial- und gesellschaftspolitische Bildung der Führung und vor allem der Basis nicht gegeben.

PS: Letztlich mussten infolge – des Fehlens dieser Voraussetzungen – alle bisherigen sozialistischen und kommunistischen Parteien weltweit scheitern.

* Crashtest Thüringen: Sondierungspapier brockt BSW Glaubwürdigkeitsproblem ein | Von Norbert Häring – apolut.net 

 

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