Ein Totenkopf-Tattoo auf dem linken Oberarm der Bundeskanzlerin

Angela Merkel, bald 15 Jahre im Amt. Vor Corona war sie fast schon weg vom Fenster. Innenpolitisch unsichtbar. Das hatte allerdings seinen guten Grund. In Erwartung, nicht wieder in das Scheinwerferlicht der Politik eintauchen zu müssen, nahm die Kanzlerin ihren Mut zusammen und erfüllte sich einen lang gehegten Wunsch. Sie ließ sich ihren linken Oberarm mit einem Totenkopf-Tattoo stechen.

Manch Leser mag sich jetzt fragen, hat die bürgerliche Presse, und auch die mit dem Regenbogen, bereits jetzt das berühmte Sommerloch erwischt? Ich weiß es nicht. Derartige Nachrichten werden gerne publiziert. Der Wahrheitsgehalt ist unwesentlich. Ich erinnere mich noch, dass ein Udo im Sonderzug nach Pankow meinte zu wissen, dass „Honny“ auf dem Klo „Westradio“ höre. Es dürfte auch eine Nachricht wert sein, wenn Angela Merkel auf dem Kanzlerklo die Rammsteinhymne „Du hasst mich…“ trällern würde. Ich bin mir sicher, die dressierte Leserschaft betrachtet derartige News als zukunftsweisend für unser aller Wohlbefinden.

Brot im Supermarkt | Photo: YouTube

Schockierend ist aber auch, dass andere Nachrichten vor einigen Jahren noch unvorstellbar waren. Das betrifft das „containern“ nach Lebensmittel, durch Rentner, Alleinerziehende, Geringverdiener Arbeitslose und Studenten. Einsammeln von Flaschen um mit dem Flaschenpfand das Einkommen aufzubessern. Lebensmittel werden lieber entsorgt, als verschenkt. Selbst die Tafeln, klagen wegen abnehmenden Zuwendungen. Gemäß den Zahlen nach dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen leiden rund 821 Millionen Menschen an Hunger, also etwa jeder neunte (11 %). Und ebenso menschenverachtend ist, wer beim „containern“ erwischt wird, erhält wegen Diebstahl eine Anzeige.

Nicht verkaufte Lebensmittel | Photo: YouTube

Kranke Menschen werden in unserem Land als Objekte betrachtet, die den Umsatz und damit die Profite der Pharmaindustrie sichern. Vor Gericht Recht zu haben ist eine Sache. Recht zu bekommen, eine Andere. Geld regiert die Welt, in allen Lebensbereichen. Wenn der Profit nicht stimmt, sind auch die Arbeitsplätze nicht sicher. Viele Werktätige benötigen zwei Jobs, um davon leben zu können. Die Zahl der sog. „Aufstocker“ erhöht sich von Monat zu Monat.

Mobbing wird zur Disziplinierung der Werktätigen genutzt und gegenseitiges Denunzieren ist wieder gesellschaftsfähig.

Und wem gehört was? Im Jahr 2019 besaßen 0,9 Prozent der Weltbevölkerung 43,9 Prozent des weltweiten Vermögen. 56,6 Prozent der Weltbevölkerung besaßen hingegen lediglich 1,8 Prozent.

Dies System wird solange aufrecht erhalten werden, solange es die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen zugunsten einer Profitmaximierung gibt. Erst wenn diese Macht gebrochen und sie von der werktätigen Bevölkerung ausgeübt wird, kann es eine Änderung geben. Viele wollen uns einreden, die negativen Auswirkungen des Kapitalismus müssen lediglich durch neue Gesetze reformiert werden. Uns dies einzureden ist genau so dumm, wie die Worte zum Bier holen am Samstag Abend.

Und noch etwas, ob die Bundeskanzlerin ein Totenkopf-Tattoo hat oder nicht, weiß ich nicht. Mir ist es egal, es ist auch unerheblich.

Heinrich Schreiber


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Als inzwischen „Best Ager", ist die berufliche Vita schon etwas umfangreicher. Gelernter Photokaufmann, tätig als Werkzeug- und Kopierschleifer im Einzelakkord, aber auch viele Jahre als selbständig tätiger  Wirtschaftsberater waren Heinrich's beruflichen Herausforderungen. Bereits im Alter von 13 Jahren ist Heinrich mit Polizeigewalt bei einer Demonstration in der Kieler Innenstadt in Berührung gekommen. Hintergrund war der Schahbesuch 1967 in Berlin und die Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg durch die Berliner Polizei. Das hat ihn sehr früh politisiert und seine zukünftigen Aktivitäten als Jugendvertreter und in der Gewerkschaftsjugend, in der Roten Garde Kiel/ML und später KPD/ML waren daraufhin logische Konsequenz. Heinrich ist Vater von vier erwachsenen Kindern und begleitet das politische Geschehen mit Berichten und Kommentaren aus marxistisch-leninistischer Sicht.

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