Die Natur des Kapitalismus

Immer wieder stehe ich in Diskussionen vor dem Problem, dass eine Revolution zum Sturz des Kapitalismus als „OldSchool“ angesehen wird. Es scheint moderner zu sein, sich auf die Spielwiese der System-Verbesserer zu begeben. Dass dabei weiterhin die Ausbeutung des Menschen und der Erde unangetastet bleibt, bis sie nicht mehr bewohnbar ist, wird wohl vergessen.

In diesem Zusammenhang fällt mir folgende Geschichte ein:

Ich wende mich in Gedanken  an einen Vertreter der Bourgeoisie und frage ihn, was er denn noch will?
„Die Welt besteht nur noch aus Elend, Zerstörung und Leid. Ist das nicht schon genug?“
Ungläubig werde ich angesehen.
„hast du denn nicht verstanden was meine Natur ist?“
„Na ja, ich dachte schon!“ versuchte ich mich zu verteidigen, kam aber nicht weiter mit meinen Erklärungen, der Bourgeois schnitt mir das Wort ab.

„Damit auch du mich verstehst, will ich dir eine Parabel erzählen, die nahezu jeder kennt.“

Ein Skorpion wollte einen Fluss überqueren. Da traf er am Ufer einen Frosch und bat diesen:

Lieber Frosch, nimm mich bitte auf deinem Rücken mit zum anderen Ufer!“

Ich bin doch nicht lebensmüde. Wenn wir dann auf dem Wasser sind und du mich stichst, dann muss ich sterben“, entgegnete ihm der Frosch.

Wie könnt ich dich stechen, dann gehen wir ja beide unter und müssen beide sterben“, antwortete der Skorpion.

Der Frosch überlegte und sagte: „Ja, da hast du wohl recht. Steig auf meinen Rücken.“

Kaum sind sie einige Meter geschwommen, spürte der Frosch einen stechenden Schmerz und er schrie: „Jetzt hast du mich doch gestochen. Wir müssen beide sterben!“

Der Skorpion: „Ja, tut mir leid. Aber ich bin ein Skorpion und Skorpione stechen nun mal!“

Wer nun glaubt, der Bourgeois würde die Welt nicht durch sein Zwang zur Gewinnmaximierung zerstören, begeht den gleichen Fehler wie der Frosch in der Parabel. Aber er sorgt  bereits jetzt vor, für sein Überleben, wenn die Erde nicht mehr bewohnbar ist. 

„Wie wollen sie denn überleben, wenn die Menschheit den Erdball nicht mehr bewohnen kann?“ , werdet ihr euch sicherlich fragen? Die Beantwortung bereiten wir gerade in einer mehrteiligen Artikelserie unter dem Namen

„Tschüss Erde“
Wie der Abschied vorbereitet wird

vor. 

In diesem Sinne

Hoch die Faust und mutig vorwärts

Euer 
Heinrich Schreiber

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Über Heinrich Schreiber 166 Artikel
Als inzwischen „Best Ager", ist die berufliche Vita schon etwas umfangreicher. Gelernter Photokaufmann, tätig als Werkzeug- und Kopierschleifer im Einzelakkord, aber auch viele Jahre als selbständig tätiger  Wirtschaftsberater waren Heinrich's beruflichen Herausforderungen. Bereits im Alter von 13 Jahren ist Heinrich mit Polizeigewalt bei einer Demonstration in der Kieler Innenstadt in Berührung gekommen. Hintergrund war der Schahbesuch 1967 in Berlin und die Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg durch die Berliner Polizei. Das hat ihn sehr früh politisiert und seine zukünftigen Aktivitäten als Jugendvertreter und in der Gewerkschaftsjugend, in der Roten Garde Kiel/ML und später KPD/ML waren daraufhin logische Konsequenz. Heinrich ist Vater von vier erwachsenen Kindern und begleitet das politische Geschehen mit Berichten und Kommentaren aus marxistisch-leninistischer Sicht.

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