Die Lehre des Marxismus-Leninismus | Teil 1 von 9

1. Mai 1953 - Kampftag der Werktätigen für Frieden, Einheit, Demokratie und Sozialismus Demonstration auf dem Marx-Engels-Platz in Berlin.

Über die illegale Parteiorganisation und konspirative Tätigkeit
und wie man dabei die legalistischen, sektiererischen, versöhnlerischen und zentristischen Fehler vermeidet
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1. Einleitung

Wer ernsthaft daran geht, die bolschewistische Partei als Instrument der Arbeiterklasse zur Zerschlagung des Staatsapparates und zur Errichtung der Diktatur des Proletariats aufzubauen, muss von Anfang an legale und illegale Arbeit verbinden. Die bolschewistische Partei ist die höchste Form der geheimen Verbindungen der proletarischen Klassenorganisationen. Vom ersten Tag ihrer Existenz an ist die Partei (nicht nur!) in der ersten Periode der Form nach eine Verschwörerorganisation, wie Lenin sich eindeutig ausgedrückt hat.

Das heißt – Berufsrevolutionäre und einen illegalen Kern heranzubilden, die verdeckten Verbindungen zu schaffen usw. Das kann sie nicht, ohne an den Tageskämpfen der Massen teilzunehmen, und die einzelnen Maßnahmen in der Praxis zu überprüfen. Nur so kann sie die Aufgaben schrittweise erfüllen. Aber es wäre ein gefährlicher Irrtum zu glauben, diese Aufgaben könnten in der Führung der Massenkämpfe gleichsam „nebenbei“ erledigt werden, oder man könnte damit noch warten, weil man glaubt, die Lage im Griff zu haben bis auf den Tag X, wenn die Partei verboten wird. Die Bourgeoisie wird uns vorher kein Telegramm schicken. Was uns natürlich nicht davon abhält, täglich zu analysieren, wie sich die Bourgeoisie gegenüber ihren politischen Gegnern taktisch verhält – also nicht nur gegenüber uns Kommunisten.

Es handelt sich um die Schaffung eines komplizierten parallelen Apparat, der per Schalthebel unter Einhaltung militärisch – proletarischer Disziplin in jeder Sekunde voll einsatzfähig zu sein hat. Um diesen mobilen Zustand zu erreichen, muss der illegale Apparat in der Praxis erprobt und eingefahren sein, sonst werden Komplikationen auftreten, die die Existenz der Partei gefährden. Es geht nicht um einen Art „Notstromaggregat“, sondern um einen dem Gegner überlegenen illegalen Kampfstab, OHNE DEN die sozialistische Revolution nicht zum Sieg geführt werden KANN, und das ist doch der Sinn und Zeck einer jeden bolschewistischen Kampfpartei. Die Geschichte lehrt, dass die meisten revolutionären Parteien auf die Illegalität gar nicht oder nur ungenügend vorbereitet waren, in die sie sich haben drängen lassen. Das hat stets zu Kopflosigkeit, Irritationen und Schwankungen geführt und hat nicht in wenigen Fällen, sogar mit der Liquidation oder Entartung der Kampfpartei geendet. Wohlgemerkt ist dies nicht nur kleinen, schwachen Parteien so passiert. Stalin hat den Bolschewiki eine Hauptaufgabe gestellt, die sie mit dem Sieg der Oktoberrevolution meisterhaft erfüllt haben. Diese Hauptaufgabe haben wir Kommunisten heute nicht „irgendwie“ zu lösen, sondern nicht minder meisterhaft:

„Unsere Hauptaufgaben müssen sein: (…) 3. keine legalen Möglichkeiten verschmähen, denn keine Konterrevolution kann uns ernstlich in die Illegalität drängen.“ (Stalin, Band 3, Seite 113).

Das darf jeder Genosse gerne noch einmal lesen und in Ruhe darüber nachdenken:

„Keine legalen Möglichkeiten verschmähen, denn keine Konterrevolution kann uns ernstlich in die Illegalität drängen.“

Die illegale Arbeit der Partei ist also eine besondere Form, die Möglichkeiten der legalen Arbeit unter erschwerten Bedingungen auszuschöpfen. Änderungen der besonderen Formen aber beseitigen nicht dessen Inhalt, nicht dessen Unversöhnlichkeit des revolutionären Klassenkampfes. Dass dies funktioniert, das haben die Bolschewiki und die albanischen Kommunisten bewiesen, indem sie damit die Voraussetzungen für einen blühenden Sozialismus schufen. Das müssen wir uns stets vor Augen halten, bei allem was wir tun.

Der Kommunismus lässt sich nicht verbieten. Die Konterrevolution ist ohnmächtig gegenüber der gesellschaftlichen Entwicklung, die über die reaktionärsten Köpfe hinwegrollt. Die Weltrevolution kann man nicht in die Illegalität drängen, sie wird unaufhaltsam voranschreiten und alle Hindernisse wie Streichhölzer umknicken. Warum bekämpft uns der Klassenfeind denn? Weil er uns als ernsthafte Gefahr einschätzt, und das ist der beste Beweis dafür, dass unsere revolutionäre Arbeit die richtige Stoßrichtung hat. Die Kommunistische Partei mag gezwungen sein, die eine oder andere Taktik aufzugeben und durch eine andere zu ersetzen, sie mag zu den größten Opfern gezwungen werden, aber niemals wird sie – unter welchen Bedingungen des Kampfes auch immer – ihre Prinzipien aufgeben. Sie wird dem Parteiprogramm und den ideologisch-politischen Grundsätzen des Marxismus-Leninismus treu bleiben und auch in der schwierigsten Krise ihre revolutionäre Linie in die Tat umsetzen. Niemals dürfen die verschärften Bedingungen der Illegalität, der faschistischen Verfolgung, eine kommunistische Partei dazu bringen, ihre revolutionären Kampfmittel und – methoden aufzugeben und darauf zu verzichten, die Massen zur Revolution zu erziehen. Der revolutionäre Geist des Klassenkampfes darf niemals getrübt oder gar aufgegeben werden.

Niemals können noch so perfekte Überwachungsmaßnahmen der Bourgeoisie den Sieg der Arbeiterklasse und ihrer revolutionären Vorhutpartei in der sozialistischen Revolution verhindern. Das ist keine technische, das ist eine politische Frage. Doch solange es geht, müssen wir mit allen Mitteln – ohne prinzipienlos zu werden – für die Erhaltung der Legalität unserer Partei kämpfen. Und versucht es die Bourgeoisie auf die kalte Art, das heißt, Schritt für Schritt unsere legalen Möglichkeiten zu beschränken, so werden wir halt Schritt für Schritt unsere illegalen Möglichkeiten und Kampfmethoden erweitern und verbessern. Verbote und Verfolgungen werden uns nicht von unserem Ziel abbringen können, im Gegenteil wird das unsere Siegeszuversicht unseren revolutionären Willen und und die Entschlossenheit unseres Handelns nur noch weiter stärken.

Wir müssen zwei Dinge auseinanderhalten:

Die Konterrevolution versucht die Kommunistische Partei in die Illegalität zu drücken, um ihre Verbindung zu den Massen zu kappen und sie in der Isolation besser vernichten bzw. sie übernehmen, „legalisieren“ also für ihre Zwecke missbrauchen zu können, ihren guten Ruf unter den Massen auszunutzen, um die Massen irrezuleiten, zu betrügen, zu verraten und vom revolutionären Kampf abzuhalten bzw. diese in für die Macht der Bourgeoisie ungefährliche Gewässer zu lotsen. Die Konterrevolution hat gelernt und es verstanden, Spalterorganisation einzusetzen gegen die Reorganisierung der wahren revolutionären Kräfte unter illegalen Bedingungen – also eine illegale Tarnorganisation der Konterrevolution zur Bekämpfung der illegalen bolschewistischen Organisation und ihrer Arbeit. Mit dieser Situation waren insbesondere diejenigen Genossen konfrontiert, die in sozialfaschistischen Ländern kämpften bzw. weiter kämpfen.

Das ist nicht zu verwechseln mit der konspirativen, illegalen Tätigkeit im Rahmen der revolutionären Angriffstaktik der Kommunistischen Partei. In diesem Fall ist der illegale Kampf eine Art „Kriegslist“ des Proletariats im Bürgerkrieg, ein notwendiger Bestandteil der Kriegsführung, der Manövrierfähigkeit des Proletariats zur Zerschlagung der Konterrevolution. Einmal geht es um den Schutz, um die Aufrechterhaltung des revolutionären Organismus, die Schaffung von Reserven, der Sicherung von illegalen Verbindungen und von Kontakten, der Organisierung des Schutzes durch die Massen, seine Verteidigungsmaßnahmen zur Abwehr von Schlägen der Bourgeoisie, also um die Schaffung von Voraussetzungen für die Reorganisierungsprozesse der Partei.

Die illegale Arbeit und Organisation hat also sowohl einen Angriffs – als auch einen Abwehrcharakter, wobei – je nach Ebbe und Flut der Revolution – der Schwerpunkt wechseln kann, eben in der Situation der Organisierung des Angriffes oder die Organisierung des Rückzuges. Das hängt von den jeweiligen Klassenkampfbedingungen ab und muss flexibel gehandhabt werden. In der Angriffsphase geht es um den illegalen Kampfstab der Partei, der den revolutionären Klassenkampf anführt unter der Diktatur der Bourgeoisie.

Beides hängt dialektisch zusammen, bedingt einander, aber man darf die Dinge nicht gleichsetzen oder vermischen. Illegal ist nicht gleich illegal, da gibt es große Unterschiede, Nuancen und Facetten. Je komplizierter der Klassenkampf ist, je differenzierter die Konterrevolution gegen unsere Organisationen vorgeht, desto ausgefeilter und schlagkräftiger muss auch unsere illegale Arbeit organisiert sein. In seiner Schrift „Enthüllungen über den Kommunisten-Prozess“ (1853, also vor genau 150 Jahren!!) drückte Engels das folgendermaßen aus:

„Seit der Niederlage der Revolution von 1848/49 verlor die proletarische Partei auf dem Kontinent, was sie während jener kurzen Epoche ausnahmslos besaß: Presse, Redefreiheit und Assoziationsrecht, das heißt die legalen Mittel der Parteiorganisation (…) Die proletarische Partei stand nach 1849 wie vor 1848 nur ein Weg offen – der Weg der geheimen Verbindung. Seit 1849 entstanden daher auf dem Kontinent eine ganze Reihe geheimer proletarischer Verbindungen, von der Polizei entdeckt, von den Gerichten verdammt, von den Gefängnissen durchbrochen, von den Verhältnissen stets wieder neu hergestellt.

Ein Teil dieser geheimen Gesellschaften bezweckte direkt den Umsturz der bestehenden Staatsmacht.

Ein anderer Teil der geheimen Gesellschaften bezweckte die Parteibildung des Proletariats, ohne sich um die bestehenden Regierungen zu kümmern.“

Je bewusster das Weltproletariat jetzt kämpft, um so konterrevolutionärer wird die Weltbourgeoisie.

Es ist ihr Ernst damit, die marxistisch-leninistischen Parteien und ihren internationalen Zusammenschluss zu zerschmettern mit ihrem globalen Terror. Der internationale Klassenkampf gewinnt spürbar an Bedeutung und Schärfe. Die Weltrevolution lebt auf. Die Weltrevolutionäre rüsten sich, um dem konterrevolutionären Apparat der Weltbourgeoisie nicht nur mutig gegenüberzutreten und Widerstand zu leisten, sondern die internationale Konterrevolution eines Tages zu besiegen, zu zerschlagen und unschädlich zu machen. Das ist die große Lehre der Geschichte des „Sozialismus in einem Lande“: Das Weltproletariat muss den Sieg der Oktoberrevolution über die ganze Welt tragen. Das ist das Vermächtnis der Klassiker der Marxismus-Leninismus. Das ist der Kampfauftrag des internationalen Kommunismus.

Die marxistisch-leninistischen Parteien müssen jetzt enger zusammenrücken, und sich in illegalen Fragen gegenseitig unterstützen. Und ihre illegale Arbeit verbessern. Dazu braucht man Grundkenntnissse, die man sich aneignen muss. Da diese Zeilen auch von der Konterrevolution studiert werden, können hier nicht die Regeln der Konspiration offen gelehrt werden. Schulungen zur Konspiration müssen illegal organisiert werden. Worum es hier geht, ist eine Einführung in die grundlegenden Lehre des Marxismus-Leninismus zur Frage der Illegalität. Es gibt keine Patentrezepte; es gibt keine einzige illegale Regel, kein einziges konspiratives Verhalten – „für alle Situation“ und „alle Fälle“. Für jede besondere Situation und für jede Eventualität müssen immer wieder neue Formen, Mittel und Wege gefunden werden. Vieles kann nur mündlich geregelt werden. Es gibt aber einige Grundsätze, von denen hier welche aufgezählt werden:

„Um die reaktionäre Fessel der Illegalität zu durchschneiden, braucht man eine illegale Partei mit revolutionärer Taktik. Wer sich von der Illegalität lossagt, sagt sich von der marxistisch-leninistischen Partei und ihrer revolutionären Taktik los! “

„Ein Revolutionär ist nicht der, der revolutionär wird beim Ausbruch der Revolution, sondern der, der die Prinzipien und Losungen der Revolution unter härtesten illegalen Bedingungen verteidigt, wenn Faschismus, Reaktion und Krieg am schlimmsten wüten. Ein Revolutionär ist der, der die Massen gerade unter diesen erschwerten Bedingungen in Wort und Tat lehrt, auf revolutionäre Art für die Befreiung der Arbeiterklasse zu kämpfen.“

„Der Berufsrevolutionär wird niemals – auch nicht unter den schwierigsten illegalen Bedingungen in keinem Augenblick die Verbindung mit den Massen verlieren.“

„In der illegalen Arbeit darf man niemals Halbheiten dulden, denn sie werden hart bestraft durch die Konterrevolution!“

„Konspiration kann man nur lernen, wenn man sie täglich erprobt“.

„Jeder Genosse soll nur soviel wissen, wie es zur Erfüllung seines Auftrages notwendig ist.“

„So illegal wie nötig – so legal wie möglich!“

(Diese Regel stammt übrigens von Lenin, ebenso der Ausspruch: „Das Zuchthaus ist die Hochschule der Revolution!“) Und in keiner Kaderschulung der alten Komintern fehlte der leninsche Grundsatz: „Sich im Voraus die Hände binden, dem Feinde, der jetzt besser gewappnet ist als wir, offen zu sagen, ob und wann wir mit ihm Krieg führen werden, ist eine Dummheit.“

Lenin lehrt, das unter illegalen Bedingungen aus Gründen der Konspiration auch ein Außenstehender von den Kommunisten keinen „umfassenden Demokratismus“ erwarten kann:

„Was aber den Leser betrifft, der nicht in alle Parteiangelegenheiten eingeweiht ist, so besteht das einzige Mittel, ihm gegenüber unsere Pflicht zu erfüllen, darin, ihm nicht das zu erzählen, was vorhanden und was im Werden ist, sondern einen kleinen Teil von dem, was war und wovon zu erzählen erlaubt ist, da es bereits der Vergangenheit angehört“ (Lenin, Werke, Band 5, „Was tun?“, Seite 514/515).

Und um gleich zu Anfang den hohen Stellenwert der Konspiration hervorzuheben, den Lenin der bolschewistischen Partei beigemessen hat, sei hier aus seiner Schrift „Was tun?“ folgender Satz zitiert:

„Konspiration ist eine so unumgängliche Vorbedingung für eine solche Organisation, dass alle anderen Bedingungen (die Zahl der Mitglieder, ihre Auslese, ihre Funktionen usw.) ihr angepasst werden müssen“ (Lenin, Werke Band 5, Seite 493).

Worin besteht die ganze Kunst der konspirativen Organisation? Diese Frage beantwortet Lenin wie folgt:

.„Die ganze Kunst der konspirativen Arbeit muss darin bestehen, ALLE UND ALLES auszunutzen, `allen und jedem Arbeit zu geben`, gleichzeitig aber die Führung der gesamten Bewegung in der Hand zu behalten, und zwar selbstverständlich nicht kraft der Machtbefugnisse, sondern kraft des Ansehens, kraft der Energie, der größeren Erfahrung, der größeren Vielseitigkeit, der größeren Begabung“ (Lenin, Werke, Band 6, „Brief an einen Genossen über unsere organisatorischen Aufgaben“, Seite 234)

Die Klassiker haben ein großes Erbe ihrer illegalen und konspirativen Kampferfahrungen hinterlassen und Meisterwerke der illegalen Theorie und Taktik geschaffen, die wir gewissenhaft studieren und auf die heutige Zeit richtig anwenden müssen. Eine in die Illegalität gedrängte Partei, die in der Beherrschung der illegalen Theorie und Taktik nicht meisterhaft vorbereitet ist, ist genötigt umherzuirren, wie Stalin sagt, verliert die Zuversicht, wieder aus der Illegalität herauszukommen, ist nicht fähig, die Arbeiterklasse in schwierigsten Situationen vorwärtszuführen zur sozialistischen Revolution. Hier kann nur Grundwissen vermittelt werden. Es reicht nicht aus irgendwelche Bücher und Romane über den illegalen Kampf zu lesen (wie: „Die Krähe ist ein Frühlingsvogel“), es reicht nicht aus, konspirative Regeln auswendig zu lernen oder die Verschlüsselungstechnik des Internets zu erlernen, aber alles das trägt dazu bei, unser Wissen ständig zu bereichern, um selber in der Lage zu sein, uns in der jeweiligen illegalen Situation zu orientieren, den inneren Zusammenhang der konterrevolutionären Taktik und die Aktivitäten unseres Klassengegners zu verstehen, den Gang der Ereignisse vorauszusehen. Wir müssen nicht nur erkennen, wie und wohin sich der gegenwärtige illegale Kampf entwickelt, sondern auch wie und wohin sich die illegale Arbeit zukünftig entwickeln muss und zwar nicht nur im Rahmen der eigenen Partei, sondern darüber hinaus im internationalen Maßstab durch die gemeinsame Dachorganisation aller marxistisch-leninistischen Parteien, die Komintern-ML (Hinweis d. Redaktion: heute umbenannt in Komintern SH), die es dringend aufzubauen gilt. Denn die Theorie und Taktik der Illegalität und Konspiration meistern heisst, gemeinsam mitzuhelfen, die neuen Erfahrungen der revolutionären Weltbewegung zu verallgemeinern und zu bereichern, sie weiter zu entwickeln und fortzusetzen. Die Leitsätze der Konspiration und der Illegalität sind kein Dogma, sondern eine Anleitung zum revolutionären Handeln für das revolutionäre Weltproletariat.

Wenn wir hier etwas über Illegalität und konspirative Arbeit lernen, dann lernen wir das von den Genossen, die für die kommunistische Partei große Opfer gebracht haben, dann lernen wir von wahren Helden der Völker, von den unzähligen Kämpfern für die revolutionäre Sache des Proletariats, dann lernen wir in großer Verpflichtung und Dankbarkeit gegenüber denjenigen, dann lernen wir auch für die Vollendung des Sieges ihres Kampfes, denn unser Kampf ist die Fortsetzung ihres Kampfes, den auch unsere nächste Generation fortsetzen wird, bis das große Werk des Weltkommunismus Wirklichkeit geworden ist.

Es waren die Klassiker selber, die von den Revolutionären vergangener Generationen gelernt und ihnen eifrig nachgestrebt sind, um die Traditionen hochzuhalten. So schrieb Stalin über August Bebel:

„August Bebel, der Führer der deutschen Arbeiter:

Am Ende der 70er Jahre und in den achtziger Jahren wird die Partei vor neue Prüfungen gestellt. Alarmiert durch das Anwachsen der Sozialdemokratie, erlässt die deutsche Regierung „Ausnahmegesetze gegen die Sozialisten“, löst die Partei – und Gewerkschaftsorganisationen auf, unterdrückt alle sozialdemokratischen Zeitungen ohne Ausnahme, hebt die Freiheit der Versammlungen und Vereine auf und zwingt die gestern noch legale sozialdemokratische Partei in die Illegalität. Mit all diesen Maßnahmen wollte die Regierung die Sozialdemokratie zu erfolglosen, verderblichen handlungen provozieren, sie demoralisieren und zugrunde richten. Besondere Szandhaftigkeit und beispiellose Voraussicht waren notwendig, um nicht den Kopf zu verlieren, um zur rechten zeit die Taktik zu ändern und sich richtig den neuen Verhältnissen anzupassen. Viele Sozialdemokraten gaben den Provokationen nach und verfielen in Anarchismus. Andere verflachten völlig und sanken bis zu den Liberalen bergab. Bebel jedoch stand unentwegt auf dem Posten, munterte die einen auf, mäßigte den unklugen Feuereifer der anderen, entlarvte die Phrasendrescherei der dritten und steuerte die Partei geschickt auf dem richtigen Weg immer vorwärts, nur vorwärts. Zehn Jahre später musste die Regierung der wachsenden Kraft der Arbeiterbewegung nachgeben und die „Ausnahmegesetze“ aufheben. Die Linie Bebels hatte sich als einzig richtige erwiesen.“ (Stalin Werke, Band 2; Seite 185/186).

Niemals in der Geschichte ist die eine Klasse der anderen ohne Widerstand und Gewalt gewichen, stets mussten die Ketten der Knechtung gewaltsam gesprengt werden, musste der Aufstand illegal und konspirativ vorbereitet werden. Illegalität und Konspiration ist keine Erfindung der Kommunisten, sondern diese haben die historischen Erfahrungen in der gesamten Entwicklung der Klassengesellschaft ausgewertet und verallgemeinert, also nicht nur daus der eigenen kommunistischen Geschichte der Illegalität und konspirativen Methodik Lehren gezogen. So entwickelten die Christen ihre illegalen Methoden unter der Verfolgung der römischen Kaiser, die damit endete, dass sich der römische Kaiser zum Oberhaupt der Kirche machte. Mit der Legalisierung der Kirche hatte das römische Reich der Sklavenhalter eine viel größere Kontrollmacht über seine Gegner. Nicht anders ist es bei der Bourgeoisie heute.

Vermittels der Revisionisten gelang es der Bourgeoisie, sich des Sozialismus zu bemächtigen und ihn als bürgerlichen Sozialismus zur getarnten Ausbeutung und Unterdrückung umzufunktionieren, sondern auch als Bollwerk gegen die Zurückeroberung des proletarischen Sozialismus durch eine erneute sozialistische Revolution zum Sturz des bürgerlichen Sozialismus. Die illegalen und konspirativen Kampfformen werden ja nicht nur von der revolutionären Klasse, sondern auch von der konterrevolutionären Klasse angewandt, die man als Kommunist natürlich studieren muss, und von denen man auch gerne lernen darf, um sie um so besser bekämpfen zu können.

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Die Zusammenstellung wurde entnommen
dem Schulungstext der Komintern-ML.
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