Auf den großen antiken Dialektiker Heraklit geht eine der interessantesten Bemerkungen zum Krieg zurück: Der Krieg führe die Menschen zusammen. Nicht die Freundschaft; der Hass affiniert.
Von Heinz Ahlreip – 28. Juni 2023 | Der innere Klassenkampf verurteilt zur todfeindschaftlichen Affinität, mal Abstoßung, Kräftesammlung, mehr Anziehung, Proletariat und Bourgeoisie können voneinander nicht lassen, die Ketten der Lohnsklaverei sollen nach klugen Lohnarbeitern auch um den Hals der Kapitalisten gelegt werden, und in einem Bürgerkrieg die ganze Lohnsklaverei in den Abgrund gerissen werden. Auf diesen finalen Klassenkrieg mit seiner weltgeschichtlichen Butter gehen die bürgerlichen Massenmedien nicht ein. Die herrschenden Ideen sind die Iden der Herrschenden.
Die Bourgeoisie bestimmt mit ihrer Dominanz der Massenmedien heute den Krieg um die Ukraine zum Hauptobjekt der Volksaufmerksamkeit. Das ist noch ein lokal begrenzter Krieg, kein Weltkrieg. Die Medien verbreiten eine Atmosphäre des Militarismus, es ist bereits wieder so, wie Franz Mehring 1929 in seinem Gedicht ‘Oratorium von Krieg, Frieden und von Inflation‘ schrieb: “So stampfte ein Erdteil in gleichem Schritt und Tritt / Und es zogen Seuchen, Hunger und Mord mit uns mit – In der schönen, und der neuen, in der schönen neuen grauen Felduniform“.
Sodann ist in den Massenmedien der Scheinwerfer auf die Klimakrise gerichtet, wobei die Ursachenforschung in der kapitalistischen Ausbeutungswirtschaft doch sehr im Argen liegt. Teile der deutschen Jugend begreifen sich zu Recht als letzte Generation. Passt das nicht wie die Faust aufs Auge auf Lenins Bestimmung des Imperialismus als faulenden und sterbenden Kapitalismus. Jugendliche sehen keine Zukunftsperspektive für die ganze Menschheit und setzen ihren Körper als Waffe ein. Also setzt die bürgerliche Journaille den imperialistischen Krieg und die Klimakatastrophe in den Mittelpunkt, weil beides ihre Interessen berührt. Der Kern der Weltpolitik ist ins Abseits gelegt, die Bourgeoise will der Arbeiterklasse die Butter vom Brot nehmen.
Lenin schrieb 1909, dass die Wurzeln der kapitalistischen Übel hauptsächlich sozialer Natur sind. “Die soziale Unterdrückung der werktätigen Massen, ihre scheinbar völlige Ohnmacht gegenüber den blind waltenden Kräften des Kapitalismus, der den einfachen arbeitenden Menschen täglich und stündlich tausendmal mehr entsetzlichste Leiden und unmenschlichste Qualen bereitet als irgendwelche außergewöhnlichen Ereignisse wie Kriege und Erdbeben …“ (Lenin, Über das Verhältnis der Arbeiterpartei zur Religion, in: Marx Engels Marxismus, Grundsätzliches aus Schriften und Reden, Dietz Verlag Berlin, 1967, 150f.). …den einfachen arbeitenden Menschen täglich und stündlich – heute etwa 3,5 Milliarden Menschen. (http://shorturl.at/PSU57) Im Vergleich: 43,79 Millionen Einwohner hatte die Ukraine 2021. 3,5 Milliarden Menschen, denen die Rücken zerbrochen, die Atemwege kaputtgemacht werden, die schneller altern als die Produktion, die nicht geheilt werden können, deren Krankheiten lediglich verwaltet werden, all das ist uninteressant für ARD und ZDF. Elitejournalisten der feinsten – oh pardon – der schäbigsten Art.
Man kann diese einfachen Menschen nicht oft genug hervorheben, im Gesamtwerk von Marx und Engels ist die äußerst bedeutende Rolle der fabrikgeschundenen Volksmassen im Band 2, in der Heiligen Familie hervorgehoben worden. Stumpfsinnige Arbeit – Kriege – Naturkatastrophen. Hier liegt überhaupt die entscheidende Reihenfolge für die Mehrheit des Volkes vor. Schon die Nichtbeachtung dieser Reihenfolge ist bereits Manipulierung durch bürgerliche Massenmedien, Arbeit, igittigitt die Hände sollen sich mal gefälligst andere schmutzig machen. Wie erkennen aber auch zugleich, dass in diesen Worten Lenins das Gold der arbeitenden Menschheit steckt, denn wer sollte die Befreier der Menschheit stellen, wenn nicht diese einfachen, arbeitenden Menschen. Dieses Gold müssen wir rein bewahren, zu gerne wollen Intellektuelle, Arbeitsscheue, Abenteurer und Trotzkisten den Glanz des Goldes stehlen und sich selbst anlegen.
Sieh da – ein Gedanke von Lenin aus dem Jahr 1909 und die volksverachtende Manipulierung durch bürgerlichen Zuckerwattejournalisten fliegt sofort auf. Nachrichten im Sozialismus sollten am besten im Vorspann mit Bildern ablaufen, auf denen die erbärmliche Schinderei des Volkes durch die Kapitalisten gezeigt werden. Es ist normkonform im Rahmen der Welt von gestern, dass für die faule Bourgeoisie die Welt der Arbeit nicht im Mittelpunkt stehen darf. Auch die MLPD lässt es in ihrer Roten Fahne vom 23. Juni 1923 an revolutionärer Wachsamkeit fehlen. Auf Seite 39 hat sie einen Pappkameraden aufgebaut, angeblich ein junger Handwerker aus dem Ruhrgebiet, der Mitglied der MLPD werden will. Den Jüngling lässt sie aussprechen: ‘Kritisch blicke ich auf die Welt, die meiner Generation überlassen wird, wie sie immer weiter im Morast von Kriegen, Ausbeutung und in Naturkatastrophen versinkt‘. Aber meine Damen und Herren Redakteure! Habt ihr kein Korrekturstift zur Hand, um nach Lenin die Reihenfolge zu ändern?
Keine bürgerliche Zeitungscanaille kann unser Weltbild zum Verrutschen bringen. Die Aufhebung der Dialektik von Lohnarbeit und Kapital, die nur gewaltsam-despotisch geschehen kann “vermittels despotischer Eingriffe in das Eigentumsrecht und in die bürgerlichen Produktionsverhältnisse“ (Vergleiche Karl Marx, Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, Werke, Band 4, Dietz Verlag Berlin, 1960,481) diese unverrückbar für proletarische Revolutionäre im Mittelpunkt stehende Dialektik lässt uns jeden Morgen mit dem Gedanken der völligen Vernichtung der Bourgeoise aufwachen und jeden Abend mit ihm einschlafen, besucht so viele Journalistenschulen wie ihr wollt. …den einfachen arbeitenden Menschen täglich und stündlich … Dieses Gold werdet ihr dort nicht finden.
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