Deutscher Gedenk-Skandal: Ausgerechnet Russland ausladen? – Geschichtsfälschung im Dienst des Imperialismus

Am 30. April 1945 ungefähr um 15 Uhr wurde die Rote Fahne auf dem Reichstag gehisst

 

 

 

Was ich noch sagen wollte

Ein Kommentar von Heinrich Schreiber – 07. April 2025 |

 

Was sich das deutsche Auswärtige Amt jetzt erlaubt, ist an Niedertracht kaum noch zu überbieten: Zum 80. Der Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus steht bevor. An diesem Tag wehte die rote Fahne der Sowjetunion über dem Reichstag. Millionen Antifaschisten in aller Welt gedachten dem Ende der Nazi-Barbarei. Doch ausgerechnet zu diesem Anlass will Berlin die Vertreter jenes Landes ausschließen, das den höchsten Blutzoll für diesen Sieg gezahlt hat.

27 Millionen Tote. Und das Resultat? Ein Platzverweis

Russland, Erbin der Sowjetunion, die mit unermesslichen Opfern den deutschen Faschismus zerschlug, soll also nicht eingeladen werden. Nicht einmal stillschweigend ausgeladen – nein, man erwägt laut interner Papiere sogar, offizielle Vertreter aktiv an der Teilnahme zu hindern. Das ist kein Versehen. Das ist kalte, bewusste Revision.

Und damit zeigt sich einmal mehr: Der deutsche Imperialismus hat aus der Geschichte nichts gelernt. Die Ampelregierung – ein armseliger Haufen bürgerlicher Karrieristinnen, transatlantischer Mitläuferinnen und NATO-Sprachrohre – tritt das antifaschistische Erbe mit Füßen. Statt den 8. Mai als Tag der Befreiung und Völkerfreundschaft zu begehen, wird er zum Spielball einer billigen antirussischen Inszenierung.

Baerbocks „Gedächtnispolitik“: Geschichtsvergessen im Dienst der NATO

Dass ausgerechnet Annalena Baerbock, die in ihrer außenpolitischen Selbstüberschätzung jeden Tag aufs Neue ihre Inkompetenz demonstriert, diesen Beschluss mitträgt, überrascht nicht. Ihre Diplomatie besteht aus Twitter-Floskeln, Kriegsrhetorik und unterwürfigem Schulterschluss mit den USA – und jetzt also aus Gedenkstätten-Gatekeeping. Dass sie sich parallel für das Amt der UN-Generalsekretärin ins Spiel bringt, wirkt da wie eine Satire aus der Abteilung Polit-Kabarett.

Aber dieser Vorgang ist kein Witz. Es ist ein Skandal – ein Angriff auf die historische Wahrheit. Wer Russland vom Gedenken ausschließt, will nicht nur Putin treffen. Er löscht bewusst das Vermächtnis der sowjetischen Soldaten, Partisanen, Arbeiterinnen und Bauern aus, die Hitlerdeutschland mit bloßen Händen zurückgedrängt haben – von Stalingrad bis Berlin.

Das Ziel: Spaltung statt Erinnerung, NATO statt Antifaschismus

Die Botschaft ist klar: In Zeiten des neuen Kalten Krieges zählt nicht mehr, wer die Faschisten besiegt hat. Sondern wer sich heute artig in die westliche Frontlinie einreiht. Der deutsche Staat, ohnehin nie vollständig entnazifiziert, zeigt einmal mehr sein wahres Gesicht: Er gedenkt nur dann, wenn es seiner geopolitischen Agenda dient.

Versöhnung mit Russland? Unerwünscht. Kooperation? Verpönt. Stattdessen: Geschichtsumschreibung im Akkord. Aus Helden der Befreiung werden plötzlich Paria. Und das alles, um sich vor Washington als loyaler Vasall zu profilieren.

Die Empörung ist berechtigt – und notwendig

In Russland ist die Empörung groß – zu Recht. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, nennt Baerbock eine „Neonazistin“. Hart? Ja. Aber ist sie wirklich so falsch? Eine Ministerin, die das Gedenken an den Sieg über den Faschismus ausgerechnet gegen die Befreier instrumentalisiert, stellt sich in die ideologische Tradition derer, die den Geschichtsbruch leugnen und den Faschismus relativieren.

Selbst aus deutschen Fachkreisen kommt Kritik. Historiker wie Stefan Bollinger nennen die Entscheidung „geschichtsvergessen“. Doch das greift zu kurz: Diese Politik ist nicht nur vergesslich – sie ist gefährlich. Sie dient dem Aufbau einer neuen, westlich lackierten Weltordnung, in der nur die Geschichte zählt, die politisch nützt. Und das ist nichts anderes als Propaganda.

Fazit: Kein Frieden ohne Wahrheit

Wer die sowjetischen Opfer aus dem Gedenken streicht, streicht auch die Wahrheit aus dem Geschichtsbuch. Wer Russland auslädt, lädt die Geschichtsverfälschung ein.

Der 8. Mai gehört nicht der NATO. Er gehört den Antifaschisten. Den Opfern. Den Befreiern. Und ja – auch den Rotarmisten, die für diese Befreiung ihr Leben ließen.

Die Arbeiterklasse sollte sich nicht täuschen lassen: Dieser bürgerliche Staat führt keinen „Wertekrieg“. Er führt einen Krieg der herrschenden Klasse gegen die Wahrheit, gegen den Frieden – und gegen die Völkerverständigung.

Gegen die antirussische Hetze. Gegen imperialistische Gedenkpolitik. Für den 8. Mai als Tag der Befreiung – international, antifaschistisch, solidarisch.

Für das Verhalten der deutschen Bourgeoisie und ihres bürgerlichen Staates können wir uns nur Schämen

Daher in diesem Sinne und nicht vergessen:

Hoch die Faust und mutig vorwärts
dieser Staat muss zertrümmert werden

Euer 
Heinrich Schreiber

 

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Über Heinrich Schreiber 176 Artikel
Als inzwischen „Best Ager", ist die berufliche Vita schon etwas umfangreicher. Gelernter Photokaufmann, tätig als Werkzeug- und Kopierschleifer im Einzelakkord, aber auch viele Jahre als selbständig tätiger  Wirtschaftsberater waren Heinrich's beruflichen Herausforderungen. Bereits im Alter von 13 Jahren ist Heinrich mit Polizeigewalt bei einer Demonstration in der Kieler Innenstadt in Berührung gekommen. Hintergrund war der Schahbesuch 1967 in Berlin und die Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg durch die Berliner Polizei. Das hat ihn sehr früh politisiert und seine zukünftigen Aktivitäten als Jugendvertreter und in der Gewerkschaftsjugend, in der Roten Garde Kiel/ML und später KPD/ML waren daraufhin logische Konsequenz. Heinrich ist Vater von vier erwachsenen Kindern und begleitet das politische Geschehen mit Berichten und Kommentaren aus marxistisch-leninistischer Sicht.

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