Aufrüstung mit Biosiegel und Deutschland ist dabei

Auch das Friedrich-Loeffler-Institut (Greifswald, Deutschland) führten in der Ukraine biologische Forschungen zu besonders gefährlichen Krankheitserregern bei Vögeln durch (In den Jahren 2019 bis 2020)

Ist es wirklich nur Überängstlichkeit oder pure Propaganda, wenn sich Putin von einem engeren Zusammenrücken des Westens und der Ukraine bedroht fühlt? Immerhin handelt es sich um das unmittelbare Nachbarland Russlands, und Abgesandte des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums scheinen dort ein- und auszugehen. Die US-Regierung hatte bisher zugegeben, dass die Biolabore dort vom Pentagon „nur“ finanziert worden waren. Schlimm genug. Nun scheint sich aber herauszustellen, dass Pentagon-Mitarbeiter vollen Zugang zu den Forschungsanlagen hatten. Was taten sie dort? Und warum schienen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine plötzlich im Westen Ängste hochzukommen, die Forschungsergebnisse könnten „den Russen“ in die Hände fallen? Die investigative Journalistin Dilyana Gaytandzhieva recherchiert seit Jahren über US-Biowaffenlabore in Georgien und der Ukraine. Nun hat sie neue geleakte Dokumente veröffentlicht.

Gastbeitrag von Thomas Röper – 26. März 2022 |

Dilyana Gaytandzhieva hat seit Jahren zu den US-Biolaboren in Georgien recherchiert und wenn Sie davon gehört haben sollten, dann gehen diese Informationen auf Dilyana Gaytandzhieva zurück. Ihre Arbeit war auch die Grundlage für den in Deutschland bekannt gewordenen Film Labor des Todes von MARKmobil.

Dilyana Gaytandzhieva hat nun erneut geleakte Unterlagen veröffentlicht, die die Biowaffenforschung des Pentagons in der Ukraine bestätigen. Ich habe ihren Artikel dazu übersetzt und alle Links so gesetzt, wie in dem Original. Dazu gehört auch ihre eigene Doku von 2018 über das Lugar-Center in Georgien, die sie in ihrem Artikel verlinkt hat.

Beginn der Übersetzung:

Pentagon-Auftragsnehmer haben im Rahmen eines 80-Millionen-Dollar-Programms in ukrainischen Biolaboren gearbeitet

 

Geleakte Dokumente geben neue Informationen über das Pentagon-Programm für Biolabore in der Ukraine. Internen Dokumenten zufolge erhielten Auftragnehmer des Pentagons uneingeschränkten Zugang zu allen ukrainischen Biolaboren, während unabhängigen Experten nicht einmal ein Besuch gestattet wurde. Die neuen Enthüllungen widerlegen die Behauptung der US-Regierung, das Pentagon habe die Biolabore in der Ukraine lediglich finanziert, aber nichts mit ihnen zu tun gehabt.

Letzte Woche bestätigte US-Unterstaatssekretärin Victoria Nuland, dass „die Ukraine über biologische Forschungseinrichtungen verfügt“ und die USA besorgt sind, dass „diese Forschungsmaterialien“ in die Hände der Russen fallen könnten. Wir berichteten am 25. März 2022. Welche „Forschungsmaterialien“ wurden in diesen Biolaboren untersucht und warum sind die US-Offiziellen so besorgt, dass sie in russische Hände fallen könnten?

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Die Aktivitäten des Pentagons in ukrainischen Biolaboren wurden von der Defense Threat Reduction Agency (DTRA) finanziert. Nach Angaben des US-Bundesvertragsregisters hat die DTRA bis zum 30. Juli 2020 80 Millionen Dollar für die biologische Forschung in der Ukraine bereitgestellt. Das US-Unternehmen Black & Veatch Special Projects Corp. wurde mit dem Programm betraut.

Die Defense Threat Reduction Agency (DTRA) erteilte der Black & Veatch Special Projects Corp. im Rahmen des Biological Threat Reduction Program (BTRP) in der Ukraine im Jahr 2020 einen Auftrag im Wert von 80 Millionen Dollar

 

Auftragnehmer des Pentagon erhalten vollen Zugang zu ukrainischen Biolaboren

Die ukrainischen Biolabore waren für Auftragnehmer des Pentagons zugänglich, nicht aber für unabhängige Experten, wie aus internen Dokumenten hervorgeht, die ein angeblicher ehemaliger Mitarbeiter des ukrainischen Gesundheitsministeriums auf Reddit veröffentlichte.

Laut einem Schreiben des ukrainischen Gesundheitsministers an die DTRA in der Ukraine vom 2. Juli 2019 erhielt das US-Unternehmen Black & Veatch Special Projects Corp. uneingeschränkten Zugang zu allen Biolabors in der Ukraine, in denen im Rahmen des DTRA-Programms biologische Forschungsarbeiten durchgeführt wurden.

Ein Schreiben der ukrainischen Gesundheitsministerin Ylana Suprun vom 2. Juli 2019 an die DTRA in der Ukraine gewährt der Black & Veatch Special Projects Corp. uneingeschränkten Zugang zu allen Biolaboren in der Ukraine, die am biologischen Forschungsprogramm des US-Militärs beteiligt sind. Ylana Suprun ist amerikanische Staatsbürgerin und erhielt 2015 vom ehemaligen Präsidenten Petro Poroschenko die ukrainische Staatsbürgerschaft.

 

Die Ukraine lehnte den Vorschlag einer öffentlichen Kontrolle über die vom Pentagon finanzierten Biolabore ab

Während den Auftragnehmern des Pentagons uneingeschränkter Zugang zu allen Biolaboren des DTRA-Programms gewährt wurde, wurde unabhängigen Experten dieser Zugang unter dem Vorwand verweigert, dass in diesen Biolaboren mit besonders gefährlichen Krankheitserregern gearbeitet werde.

Einem geleakten Schreiben zufolge verweigerte das ukrainische Gesundheitsministerium Experten der wissenschaftlichen Zeitschrift „Problems of innovation and investment development“ den Zugang zu den vom Pentagon finanzierten Biolaboren. Das Ministerium lehnte den Vorschlag der wissenschaftlichen Zeitschrift ab und erlaubte der unabhängigen öffentlichen Expertengruppe nicht, diese Biolabore zu überwachen.

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„Das ukrainische Gesundheitsministerium hält es für unangemessen, eine Arbeitsgruppe für öffentliche Kontrolle einzurichten, und es ist nicht möglich, den Mitgliedern der Gruppe den Zutritt zu den Räumlichkeiten der Labors für besonders gefährliche Infektionen des ukrainischen Gesundheitsministeriums zu gestatten“, heißt es in einem Schreiben der stellvertretenden ukrainischen Ministerin für europäische Integration Oksana Sivak vom 21. Oktober 2016 an die wissenschaftliche Zeitschrift „Problems of innovation and investment development“.

Ein weiterer DTRA-Auftragnehmer, der in der Ukraine tätig war, war CH2M Hill. Das amerikanische Unternehmen erhielt einen Auftrag im Wert von 22,8 Millionen Dollar (2020 bis 2023) für die Rekonstruktion und die Ausstattung zweier neuer Biolabore: des Staatlichen Wissenschaftlichen Forschungsinstituts für Labordiagnostik und veterinärsanitäre Expertise (Kiew ILD) und des Regionalen Diagnostiklabors des Staatlichen Dienstes der Ukraine für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (Odesa RDL).

Geleakten Dokumenten zufolge wurde CH2MHill mit dem 11,6 Millionen Dollar schweren Programm „Countering Especially Dangerous Pathogen Threats in Ukraine“ beauftragt.

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Deutsch-ukrainisches Projekt zur Vogelgrippe

Deutsche und ukrainische Wissenschaftler führten biologische Forschungen zu besonders gefährlichen Krankheitserregern bei Vögeln durch (2019 bis 2020). Das Projekt wurde vom Institut für experimentelle und klinische Veterinärmedizin (Charkow) und dem Friedrich-Loeffler-Institut (Greifswald, Deutschland) durchgeführt. Laut der Projektbeschreibung bestand das Hauptziel dieses Projekts in der Sequenzierung der Genome von Orthomyxoviren (Erreger der Vogelgrippe) sowie in der Entdeckung neuer Viren bei Vögeln.

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Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums finanzierte die DTRA im Jahr 2020 das ähnliche Projekt UP-4 in der Ukraine. Ziel des Projekts war die Erforschung des Potenzials besonders gefährlicher Krankheitserreger, die über Zugvögel übertragen werden können, darunter die hochpathogene H5N1-Grippe, deren Letalität für den Menschen 50 Prozent erreichen kann, sowie die Newcastle-Krankheit. Die Nutzung von Zugvögeln für die mögliche Übertragung von Krankheitserregern war in der Vergangenheit ein wichtiges Forschungsprogramm zwischen dem Smithsonian Institute und dem US-Verteidigungsministerium.

 

„Damn. I‘m going to have to write all this up! After all the ridicule abt Russia‘s claims of US/Ukraine using migratory birds for possible delivery of biological pathogens, turns out that WAS a major research program btw Smithsonian Inst & Dept of Defense https://t.co/FtNM8dIQSb“
— Jeffrey Kaye (@jeff_kaye) am 12. März 2022 auf twitter

 

Erstveröffentlichung am 23.03.2021 bei Anti-Spiegel
Bilder und Bildtexte wurden teilweise vom Magazin DerRevolutionär hinzugefügt

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Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung
der Redaktion des Magazins DerRevolutionär handeln.
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