»Der deutsche Philosoph und Publizist, Dr. Hauke Ritz, ist ein Kieler Nordlicht und lebt in Berlin. Heute beschäftigt er sich vor allem mit der Geopolitik. Seine als Buch veröffentlichte Dissertation „Der Kampf um die Deutung der Neuzeit“, im Fach Philosophie an der FU Berlin, beschäftigt sich mit der geschichtsphilosophischen Diskussion in Deutschland vom Ersten Weltkrieg bis zum Mauerfall. – Im Gespräch: Hauke Ritz (“Der Kampf um die Deutung der Neuzeit”)«
Vgl. Hauke Ritz im Gespräch auf apolut.*
Gastbeitrag und Kommentar
von Reinhold Schramm
13. Mai 2023 |
Info-Kommentar
Der materielle Konsum und westliche Lebensstandard dominieren die psychologischen Bewusstseinslagen, weltweit.
Die gesellschaftspolitischen, wissenschaftlichen und kulturellen Eliten und werktätigen Völker, einschließlich der jeweiligen Mehrheit der Arbeiterklasse, des vormaligen Realsozialismus, der (implodierten) Sowjetunion und Osteuropas, der Volksrepublik China, Vietnams und Kubas, orientierten sich am materiellen Konsum und Lebensstandard Westeuropas und Nordamerikas.
Bezeichnend hierfür ist auch, dass die heutigen wirtschaftlichen Oligarchen und (korrupten) politischen Eliten Osteuropas und Asiens, ihre vormalige Bildung in ihrer Zugehörigkeit zu (pseudo-marxistischen) gesellschaftspolitischen Massenorganisationen und Bildungseinrichtungen erhielten. Sie stellen heute in allen Nachfolgestaaten die wirtschaftliche und politische Führung.
Auch die große Mehrheit der jeweiligen Erwerbsbevölkerungen, die fast allesamt die Bildungseinrichtungen des Realsozialismus und deren Massenorganisationen durchlaufen haben, hat zum größten Teil ihre kulturelle und politische Persönlichkeitsprägung über Bord geworfen.
► Ein Auszug aus einem Gespräch mit Inge Viett in der Tageszeitung »jungen Welt« vom Oktober 2015:
„Jetzt, nach 25 Jahren, hat sich die Mehrheit hinein gestrampelt ins neue System, viele sind zu Apologeten geworden oder auch politischer Gegner geblieben. Ein großer Rest, der es nicht geschafft hat, ist zu den Faschisten und Rassisten gelaufen.“ {…}
„Wieso konnte die DDR so leicht, so scheinbar unverteidigt in die Hand des Kapitals gelangen? Wo waren zum Beispiel die Betriebskampfgruppen?“ {…}
„Die Betriebskampfgruppen konnten doch nicht gegen die davonrennende Bevölkerung in Stellung gebracht werden, sie waren ein Teil davon und fielen auseinander. Niemand wollte einen Bürgerkrieg gegen die »Schwestern und Brüder« im kapitalistischen Deutschland. So haben sich die Betriebskampfgruppen mit ihrem Auftrag, die Betriebe zu verteidigen, letztlich 40 Jahre lang als schöne sozialistische Folklore erwiesen.“ **
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