114.000 Ruheständler müssen ab Juli 2024 Steuern zahlen

Die Rentenerhöhung 2024 erweist sich als Mogelpackung | Photo: Videoscan YouTube

Was ich noch sagen wollte
Ein Kommentar von Heinrich Schreiber – 02. Mai 2024 |

Derzeit wird die Rentenerhöhung von 4,2% ab Juli 2024 als soziale Überraschung angekündigt. Fachleuten zur Folge hatte man mit weniger (3,5%) gerechnet.

Ampelminister für Arbeit, Hubertus Heil (SPD) sprach von einer Rentenanpassung, die „deutlich“ über der Inflationsrate liege. Für diese Fake-Illusion schämt er sich nicht einmal. Er verschweigt nämlich den Ruheständlern, dass die bisherige Preissteigerung in keiner Größenordnung aufgefangen wird, auch wenn die derzeitige Inflationswelle sich abschwächt. Aber was bisher teurer geworden ist, mindert auch weiterhin die verfügbare Rente spürbar. Ein Rochus Effekt ist noch zusätzlich, dass aufgrund der Rentenanpassung im Juli 114.000 Rentenbezieher steuerpflichtig werden.

Dass die Rentenerhöhung jetzt in Ost wie in West gleich ist, war schon lange überfällig. Hubert Heil nennt sie jetzt „Meilenstein“ und betont weiter:

„Arbeit ist in Ost und West mit Blick auf die Rente gleich viel wert.“

Um das zu erkennen hat ein Arbeitsminister ja lange gebraucht. Wir allerdings, brauchen nicht lange um uns zu erinnern, die SPD hat seit Jahren in der GroKo zu diesem Problem geschwiegen.

Die Wahrheit ist allerdings, trotz des Eigenlobs,

die Rentenerhöhung ist unzureichend!

Für Rentnerinnen und Rentner ist es eine Enttäuschung, zumal sich Lebensmittel und Strom in den vergangenen Jahren extrem verteuert haben.

Auch vergessen wir nicht: dass jeder fünfte Mensch über 80 Jahren (22,4 Prozent) in Deutschland von Armut betroffen ist. Bei den hochbetagten Frauen liegt der Anteil sogar noch um mehr als 9 Prozentpunkte höher als bei den Männern. Das zeigt, wie deutlich sich schlechtere Bezahlung bei den sog. Bullshitjobs, aber auch längere Teilzeitarbeit und Unterbrechungen im Erwerbsleben in späteren Jahren auf das Leben von Frauen auswirken.

Daher in diesem Sinne und nicht vergessen:

Hoch die Faust und mutig vorwärts
dieser Staat muss zertrümmert werden

Euer 
Heinrich Schreiber

 

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Über Heinrich Schreiber 168 Artikel
Als inzwischen „Best Ager", ist die berufliche Vita schon etwas umfangreicher. Gelernter Photokaufmann, tätig als Werkzeug- und Kopierschleifer im Einzelakkord, aber auch viele Jahre als selbständig tätiger  Wirtschaftsberater waren Heinrich's beruflichen Herausforderungen. Bereits im Alter von 13 Jahren ist Heinrich mit Polizeigewalt bei einer Demonstration in der Kieler Innenstadt in Berührung gekommen. Hintergrund war der Schahbesuch 1967 in Berlin und die Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg durch die Berliner Polizei. Das hat ihn sehr früh politisiert und seine zukünftigen Aktivitäten als Jugendvertreter und in der Gewerkschaftsjugend, in der Roten Garde Kiel/ML und später KPD/ML waren daraufhin logische Konsequenz. Heinrich ist Vater von vier erwachsenen Kindern und begleitet das politische Geschehen mit Berichten und Kommentaren aus marxistisch-leninistischer Sicht.

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