»Die Wurzel des Faschismus | Dass wir uns seit Beginn des Jahres 2020 in einer neuen Art des totalitären Faschismus befinden, ist bereits mehrfach erklärt worden und bestätigt sich immer wieder. Die Frage, die sich nun stellt ist, wie es wieder einmal zu diesen Zuständen kommen konnte, vor allem im ach so aufgeklärten Deutschland, in dem stets davon ausgegangen worden ist, dass es seine Vergangenheit aufgearbeitet hatte.«
Ein Standpunkt von Felix Feistel auf apolut*
Gastbeitrag und Kommentar
von Reinhold Schramm
06. März 2023 |
Info-Bereitstellung:
User »Wuselelch« sagt: „Aber ewig gestrige Altlinke vermochten noch nie mit ihrer marxistischen Ideologie die Wurzeln des Faschismus zu erklären, weil sie davor zurückschrecken, den Menschen als etwas anderes zu begreifen, als ein durch die kapitalistische Produktionsweise determiniertes Subjekt. Banaler geht es nicht.“
► Faschismus: In der ersten Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus /entstandene reaktionäre politische Bewegung und ideologische Strömung, die den Klasseninteressen der reaktionärsten Gruppen der Monopolbourgeoisie entsprach und in einigen Ländern, z. B. Italien, Deutschland, Spanien, Japan, zur Herrschaft gelangte. Als Erscheinungsform des besonders aggressiven staatsmonopolistischen Kapitalismus ist der Faschismus die „offene terroristische Diktatur der reaktionärsten, am meisten chauvinistischen, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“ (Dimitroff). Er ist Ausdruck des Unvermögens des Finanzkapitals, die Volksmassen, insbesondere die revolutionäre Arbeiterbewegung, mit den bisherigen Mitteln der bürgerlich-parlamentarischen Demokratie seinen Klasseninteressen unterzuordnen und seine Macht weiter aufrechtzuerhalten. Der Faschismus ist Ausdruck eines bestimmten Grades der Verschmelzung von Monopol- und Staatsmacht, der Tendenz des staatsmonopolistischen Kapitalismus, alle Sphären der Gesellschaft der staatsmonopolistischen Formierung zu unterwerfen und damit die maximale Konzentration aller ökonomischen und politischen Kräfte zu erreichen. Im Klasseninteresse der Monopolbourgeoisie hat der Faschismus die Aufgabe, vor allem die Arbeiterklasse und ihre revolutionäre Kampfpartei sowie alle anderen demokratischen Kräfte und deren Organisationen mit blutigem Terror zu unterdrücken, die bürgerlich-parlamentarische Demokratie auszuschalten und durch eine beispiellose soziale und nationale Demagogie für das Monopolkapital eine Massenbasis zu organisieren. Die Ideologie des Faschismus, deren Kern der Antikommunismus ist, stellt ein Konglomerat, extrem chauvinistischer, rassistischer, irrationaler, mystizistischer und sozialdemagogischer „Theorien“ dar. Die reaktionärsten Gruppen der Monopolbourgeoisie der verschiedenen Länder konnten für die Errichtung der faschistischen Diktatur die Tatsache ausnutzen, dass die demokratischen Kräfte zersplittert und uneinig waren und insbesondere die Arbeiterklasse infolge der antikommunistischen, die Aktionseinheit verhindernden Politik rechter sozialdemokratischer Führer gespalten war. In Deutschland wurde der Faschismus vom deutschen Monopolkapital am 30.1.1933 an die Macht geschoben. Der deutsche Faschismus war die reaktionärste Form des Faschismus. Er brachte dem deutschen Volk die grausamste Unterdrückung, der es jemals in seiner Geschichte unterworfen war (z. B. Konzentrationslager). Im Interesse der Realisierung der maßlosen imperialistischen Expansionsziele des deutschen Finanzkapitals löste der deutsche Faschismus 1939 den zweiten Weltkrieg aus und überfiel 1941 die Sowjetunion, um den mit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution eingeleiteten weltweiten Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus und Kommunismus gewaltsam rückgängig zu machen, die Sowjetmacht zu beseitigen und die ungeteilte Herrschaft desWeltimperialismus wiederherzustellen. Durch den Kampf der Sowjetunion und der anderen Staaten der Antihitlerkoalition wurden der deutsche Faschismus sowie der Faschismus in Italien und Japan als Herrschaftsform zerschlagen und als politische Strömung weitgehend ausgeschaltet. {…} Die staatsmonopolistische Entwicklung führt in der Tendenz zu autoritären Regierungsformen, deren Extrem der Faschismus ist. Der Grat der Verwirklichung dieser Tendenz ist abhängig vom jeweiligen nationalen und internationalen Klassenkräfteverhältnis. Antidemokratische, reaktionäre und profaschistische Tendenzen in der Politik des Monopolkapitals finden ihre Gegenkraft in einer breiten antiimperialistischen Front aller Werktätigen. Kern der Bewegung kann nur die Arbeiterklasse unter Führung ihrer marxistisch-leninistischen Partei sein.«
Vgl. Quelle: Kleines Politisches Wörterbuch, Dietz Verlag Berlin 1973.
Lese-Empfehlung: Studie von Kurt Pätzold.
Faschismus, Rassenwahn, Judenverfolgung. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin1975. Eine Studie zur politischen Strategie und Taktik des faschistischen deutschen Imperialismus (1933 – 1935). Kapitel I. Zwischen Machtübergabe und Reichstagswahl: Die antikommunistische Hauptstoßrichtung und die Vertagung antijüdischer Pogrome. 1. Imperialistisches Wesen und kleinbürgerliche Massenbasis des Faschismus.
Kurt Pätzold / Manfred Weißbecker: Geschichte der NSDAP 1920 bis 1945. PapyRossa Verlag.
Hier: 5. Aufstieg zur wählerstärksten Partei des Kapitals. 10. Partei und Staat, SA und Wehrmacht. 11. Terror, Demagogie und Organisationen. 14. Auf dem Kreuzzug gegen den »jüdischen Bolschewismus« 15. »Aktivierung« für den totalen Krieg.
Sebastian Haffner: Der Verrat 1918/1919 – als Deutschland wurde, wie es ist. Verlag 1900 Berlin.
Wilhelm Reich: Die Massenpsychologie des Faschismus. Fischer Verlag. Ungekürzte Ausgabe.
* Die Wurzel des Faschismus | Von Felix Feistel – apolut.net
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