Die Arbeiterklasse und das fehlende Klassenbewusstsein, gestern und heute

Nein zu Kriegskrediten - Ausschnitt aus einem Plakat der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) aus dem Jahr 1919 | Archivphoto

»junge Welt: Ausgabe vom 18.03.2025, Seite 1 / Titel: Grundgesetzänderungen

Nein zu Kriegskrediten! An diesem Dienstag entscheidet der abgewählte Bundestag über ein Billionen-Euro-Rüstungsprogramm.«»Das Datum 18. März 2025 dürfte in die Geschichtsbücher eingehen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der am 23. Februar abgewählte Bundestag mit der Zweidrittelmehrheit von CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen Grundgesetzänderungen beschließen, die das größte Aufrüstungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik in Gang setzen. Das ist vergleichbar mit den Reichstagsabstimmungen über die Kriegskredite für den vom deutschen Imperialismus entfesselten Ersten Weltkrieg. Der Unterschied: Der jetzt geplante Umfang sprengt alle bisherigen Dimensionen. 1914 ging es um zunächst fünf Milliarden Reichsmark, jetzt nannte das Handelsblatt die (vorläufige) Summe von 1,7 Billionen Euro.«
Von Arnold Schölzel am 18.03.2024, in: junge Welt *

Gastkommentar von
Reinhold Schramm
18. März 2025 |

 

Info-Leserbrief

Nicht nur eine Antwort auf den Leserbrief von Onlineabonnent/in H.-J. R. aus Berlin vom 18. März 2025, um 12:08 Uhr:

 

Wie ist es möglich, dass 2,4 Millionen Mitglieder der SED ihre ideologischen Waffen streckten und alle staatlichen Institutionen dem westdeutschen und insgesamt dem westlichen Imperialismus zum Fraß vorwarfen? 

In einem Interview mit dem Herausgeber der Wochenzeitung „Freitag“, Jakob Augstein, sprach Egon Krenz von vormals 2,4 Millionen Mitgliedern der SED. 

Die Mitglieder der SED stellten jeweils die Mehrheit in allen Institutionen der staatlichen Sicherheit und der in Folge zunehmenden Auflösung des Staates, dem „Schild und Schwert“, dem zuletzt umbenannten MfS. In den vorgeblichen „Kampfgruppen“ der Arbeiterklasse (zuletzt 200 000 Angehörige), in der NVA (von 150 000 auf 42 000 bei der nächtlichen Übernahme der geistig-ideologischen Uniform in die imperialistische westdeutsche Bundeswehr), bei der Volkspolizei und unter den maßgeblichen 50 000 Funktionären des FDGB, bei mehr als 11 Millionen Gewerkschaftsmitgliedern 1989/1990. 

Nachtrag und zugleich Anmerkung

Ein auch weiterhin lesenswertes Interview/Gespräch mit Inge Viett in der »jungen Welt«, Nr. 229, vom Oktober 2015, unter dem Titel: »Ich musste lernen, dass Kämpfen hier ganz anders aussah«. 

PS: Wie man ihren Ausführungen letztlich doch noch entnehmen kann: Diesen Kampf hat es nicht gegeben. Es ist seit dem Ende der Weimarer Republik 1933 bis in die heutige Gegenwart nicht mehr gelungen, eine kampffähige Arbeiterklasse mit Klassenbewusstsein auszurüsten und einen wirksamen Klassenkampf zu führen. Auch den wenigen Kommunisten in der Massenpartei der SED war es nicht gelungen, ein wirksam kämpfendes Klassenbewusstsein in der zunehmend verstorbenen DDR zu vermitteln und wirksam werden zu lassen. 

* Grundgesetzänderungen: Nein zu Kriegskrediten!, Tageszeitung junge Welt, 18.03.2025

 

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